Liebschaft mit dem eigenen Ich
BZ-INTERVIEW: Die Psychotherapeutin Eva Dieckmann über den modernen Narziss und die Grenzen der gesunden Eigenliebe.
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Aus der griechischen Mythologie ist die Geschichte des Knaben Narziss überliefert, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte. Was ihm einst widerfahren ist, diagnostizieren Fachleute wie der Sozialpsychologe Professor Hans Bierhoff von der Ruhr-Universität Bochum als "gesellschaftlichen Virus", von dem heutzutage immer mehr Menschen befallen würden. Narzissten machen den Menschen in ihrem Umfeld das Leben schwer. Dabei haben sie es selbst nicht leicht, auch wenn sie noch so überheblich daherkommen mögen. BZ-Mitarbeiterin Anita Rüffer sprach mit der Freiburger Psychotherapeutin und Autorin Eva Dieckmann über ein Phänomen, das krankhafte Ausmaße annehmen kann und eine Kehrseite hat, die sich nur selten zu erkennen gibt.
BZ: Frau Dieckmann, sind wir nicht alle ein bisschen narzisstisch?Dieckmann: Narzissmus kann eine gesunde Form von Eigenliebe und Ausdruck eines stabilen Selbstwertgefühls sein. Meist verbirgt sich aber genau das Gegenteil dahinter: ein zutiefst gedemütigter und verstörter Mensch, der sich seines eigenen Wertes überhaupt nicht sicher ist.
BZ: Wie tritt er nach außen auf?
Dieckmann: Narzisstisch veranlagte Persönlichkeiten zeigen oft eine arrogante, prahlerische Seite und ein übersteigertes Selbstvertrauen, womit sie leicht auf Ablehnung ...