LEUTE IM LANDKREIS: Mit wirbelnden Schlägeln bis zum Bundeswettbewerb
Tabea Ratzel und Luca Schall spielen auf der Marimba – und treten demnächst als Ensemble bei "Jugend musiziert" in Hamburg an.
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Im Keller ihres Lehrer Friedemann Stert in Ehrenkirchen-Norsingen treffen sie sich nun regelmäßig. Sie üben, feilen am gemeinsamen Spiel und am Ausdruck ihrer Musik. Denn das ist ihnen wichtig. "Wir wollen Leben in die Prüfungsstücke bringen", sagt Tabea. Die 16-Jährige aus Bad Krozingen spielt seit vier Jahren Schlagzeug. Schon immer fand sie das Instrument faszinierend, lernte aber zunächst im Alter von fünf Jahren Klavier. Keine schlechte Voraussetzung, weiß Friedemann Stert. Die Klaviatur am Tasteninstrument ist die gleiche wie an der Marimba, ein sogenanntes hölzernes Schlagstabspiel, ein Xylophon im XXL-Format mit Resonanzrohren unter den Klangstäben, könnte man sagen.
Die 14-jährige Luca aus Freiburg-Munzingen hat mit sechs Jahren das Schlagzeugspiel begonnen. Mit zehn Jahren kam dann das Klavier dazu. Die beiden Mädchen hatten ihren Schlagzeuglehrer auf den Wettbewerb "Jugend musiziert" angesprochen. "Ich selbst habe immer ein bisschen Hemmungen bei solchen Wettbewerben, da die Enttäuschungen für die Schüler schlimm sein können", sagt Stert. Doch seine Schülerinnen waren motiviert. "Dass wir aber so gut abschneiden werden, hätten wir nicht gedacht", erzählt Tabea. "So weit gekommen, wollten wir dann schon bis zum Bundeswettbewerb und mussten entsprechend gut beim Landeswettbewerb sein", sagt sie.
Ihre drei Prüfungsstücke, ein japanisches und ein brasilianisches auf der Marimba und ein amerikanisches auf Tom-Toms, kleinen Trommeln, können sie auswendig. So können sie mehr aufeinander achten. Deshalb stehen die zwei Marimbas einander gegenüber. "Wir können aus dem Blickwinkel sehen, was die andere macht", erklärt Luca.
Das Zusammenspiel üben sie auch regelmäßig im Ensemble Kaiserstuhl Percussion, bestehend aus ehemaligen und aktuellen Schlagzeugschülern von Stert. Bis zu 20 junge Musiker stehen dann an Trommeln, Pauken und Schlagstabspielen. Stert ist stolz darauf, einige prominente Unterstützer zu haben, sonst wäre das Projekt wegen der hohen Instrumentenkosten nicht zu stemmen. Auftritte beim SC Freiburg, ein Konzert mit dem SWR-Orchester, Abende im Freiburger E-Werk, in Jazzhaus oder Waldsee und das jährliche Konzert im Bergkeller des Weinguts Franz Keller in Vogtsburg gehören zu den Höhepunkten, die Spaß machen. Lucas und Tabeas Augen leuchten, wenn sie von den großen Musikern sprechen, mit denen sie schon gespielt haben und von denen sie viel lernen.
Nun haben sie beim Proben aber erst mal den Bundeswettbewerb vor Augen. Jeweils vier Schlägel, zwei an jeder Hand, benutzen die Musikerinnen beim Spielen. Dabei haben sie diese, ähnlich wie asiatische Essstäbchen, zwischen die Finger geklemmt. Sie stehen kerzengerade vor ihren Instrumenten, die Schlägel schweben in der Luft, dann sausen sie hinunter auf die hölzernen Klangstäbe der Marimbas, berühren sie kurz und schnellen wieder nach oben, der warme Klang erfüllt den kleinen Probenraum.
Die beiden Schlagzeugspielerinnen wiegen sich hin und her, beugen sich über das Instrument, um auch die oberen Klangstäbe erreichen zu können. Dass die Mädchen dabei noch auf richtige Töne und ein harmonisches Zusammenspiel achten können, überrascht den Laien. Doch die beiden zierlichen Musikerinnen haben ihr Instrument genauso fest im Griff wie ihre Schlägel.
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