Leserbrief: Mehr Offenheit und Transparenz, bitte
Claudia Schönberg (Schutterwald-Höfen)
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Seit Wochen verfolge ich die Diskussion um das geplante Tübbingwerk mit zunehmendem Unbehagen. Nicht, weil ich grundsätzlich gegen eine Förderung der hiesigen Wirtschaft oder Nachhaltigkeit bin – im Gegenteil. Doch vieles rund um das Projekt erscheint mir inzwischen nicht mehr nachvollziehbar. Schon bei den Flächenangaben gab es unterschiedliche Aussagen. In Schutterwald war zunächst von 5 Hektar die Rede. Dann kam aus Hohberg die Information, es würden 23 Hektar benötigt werden. Inzwischen wird behauptet, es geht nur noch um "etwa 8 Hektar". Nur um die Dimensionen dieses Tübbingwerkes zu begreifen, das wären rund 11 Fußballfelder, wobei auch die Höhe des Gebäudes staatlich sein kann. Ebenso interessant wäre zu wissen, wie hoch ist der Anteil des Tunnelaushubes, der für die Herstellung der Tübbinge verwendet werden kann? Wie kommt das restliche benötigte Material zum Tübbingwerk? Es werden unglaubliche Erdbewegungen bei diesem 11 Kilometer langen Tunnel stattfinden. Werden die Anwohnerinnen und Anwohner, der ohne hin schon verkehrsreichen Binzburgstrasse/Löhliswälderstraße oder gar ganz Schutterwald noch zusätzlich mehr durch diesen Transportverkehr belastet? Ebenso unklar bleibt die Kommunikation über die Entfernung zu den Wohnhäusern. Laut Firmenangaben soll das Werk 800 Meter vom nächsten Haus entfernt sein. Das stimmt nicht und kann gerne überprüft werden. Wenn solch weitreichende Projekte ernsthaft diskutiert werden sollen – und das dürfen und müssen sie –, dann braucht es eine umfassende Kommunikation gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern.
Verlässliche Zahlen, Transparenz und der Wille, auch unbequeme Wahrheiten offen zu benennen, sind unerlässlich. Was aktuell auf den Weg gebracht wird, wirkt eher wie die Umsetzung wirtschaftlicher Interessen Einzelner und einer Kommune – und nicht wie ein transparentes Vorhaben im Sinne des Gemeinwohls und der Natur. Offenheit und Redlichkeit gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern sollten oberste Priorität haben.
Claudia Schönberg, Schutterwald-Höfen