Leserbrief: Ich kämpfte gegen Tränen
Joachim Kowollik (Bühl)
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Die Forderung von Waldkirchs SPD, eine Gedenkfeier zur Auschwitz-Befreiung fest im schulischen Terminkalender zu verankern, ist zu unterstützen. Ich hatte Gelegenheit, einen Tag nach der AfD-Wahlveranstaltung in der Stadthalle und der halboffiziellen Kranzniederlegung an den Stelen in der Feierstunde anlässlich dieses Gedenktages im Geschwister-Scholl-Gymnasium als Zeitzeuge über die leidvolle Vita meines Vaters zu berichten. Hierfür erfuhr ich eine großartige Unterstützung durch Schulleitung sowie Lehrerinnen und Lehrer sowie teilnehmende Schüler und war sehr gerührt, als zu Beginn der Schulchor die erste Strophe des Buchenwald-Liedes vortrug. Die Gedenkstunde endete mit der dritten Strophe dieses Liedes, jetzt gesungen von allen Anwesenden. Um ehrlich zu sein, ich kämpfte gegen Tränen ob dieser feierlichen Minuten.
Wenn Waldkirch nun für Schlagzeilen sorgt wegen der AfD-Wahlveranstaltung gerade am Holocaustgedenktag, so ist dies als ein Fettnäpfchen zu werten.
Die geäußerte Selbstkritik über das Versagen von Waldkirchs SPD, wonach seit 1996 in Emmendingen dieser Gedenktag mit einer feierlichen Zeremonie begangen wird, dies hingegen in Waldkirch erst nach 20 Jahren geschieht, ist ehrenwert. Die historische Feststellung "wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" könnte allerdings zum ernsten Mahnruf werden für die bislang abgelehnte Umbenennung der Hindenburgstraße. Eine solche Umbenennung sollte die Aufgabe aller demokratischen Parteien sein.Joachim Kowollik, Bühl