Leserbrief: Der schöne Stein bröckelt...
Jürgen Krieg (Ettenheim)
Jetzt ist es schon so weit. Die Pflastersteine in unserer Altstadt, die über 100 Jahre halten sollten, fliegen uns zum Teil nach noch nicht mal zehn Jahren um die Ohren. Wie auch beim Verlegen sind sich Stadtverwaltung und Gemeinderat einig. Nach Alternativen muss gesucht werden.
Die aktuelle Situation sei ein Unding und zudem weit davon entfernt, eine attraktive Innenstadt widerzuspiegeln. Sicherheitsprobleme gebe es auch.
In der Altstadt wurden in den letzten circa 25 Jahren in verschiedenen Bauabschnitten mit verschiedenen Firmen die Natursandsteine verlegt. Die Probleme mit den Steinen gab es von Anfang an und nach kurzer Zeit waren sämtliche Ausbesserungsarbeiten vom Bauhof auszuführen. Während der Bürgermeister der Meinung war, dass der Tausch der Steine relativ schnell zu machen sei, tun mir die städtischen Mitarbeiter schon lange leid.
Nach den letzten öffentlichen Zahlen wurden die Kosten viel zu niedrig angegeben. Mit dem Hinweis darauf, dass man im Rahmen der Altstadt-Sanierung die genauen Kosten noch nicht einmal genau benennen könne. Scheinbar wurde nicht einmal eine Kostenstelle eingerichtet. Der Schaden für die Allgemeinheit ist so groß, dass verschiedene Fragen geklärt werden müssen: Gab es je einen Beleg dafür, dass diese Steine als Straßenbelag bei unserem Verkehrsaufkommen geeignet sind? Waren die ausführenden Firmen jemals in der Gewährleistung? Wie hoch ist der entstandene Schaden? Wer übernimmt die Verantwortung? Der Straßenbelag in der Altstadt hat unsere Stadtverwaltung mit dem damaligen Tiefbauamtsleiter offensichtlich überfordert und der Gemeinderat hat es zugelassen, dass die Kosten über viele Jahre unter dem Mantel Altstadtsanierung verwischt wurden. Es ist wie es ist. Gespannt sein darf man, wie die Stadt sich herauswindet, welche neue Ideen es gibt. Steine raus oder vielleicht Autos raus? Jürgen Krieg, Ettenheim
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