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Der Geruch steckt noch in der Nase – eine Mischung aus kaltem Zigarettenrauch und dem muffigen Papier des vergilbten Telefonbuchs mit den meist unvollständigen Seiten voller Anschlüsse in ganz Deutschland. Die zunächst gelben, später dann magenta-graufarbenen Häuschen hießen Zellen, bis sie irgendwann zu so genannten Stelen mutierten und dann im Stadtbild ganz verschwanden. Im Handyzeitalter war der gute alte öffentliche Fernsprecher, der mit abgezählten Münzen, später mit Karten gefüttert wurde, nicht mehr gefragt und die Unterhaltung der wenigen noch verbliebenen Säulen von der Deutschen Telekom als zu teuer und unrentabel bewertet worden. Nun verzögert sich der Rückbau der längst abgeschalteten Apparate, die das Auge kaum mehr wahrnimmt. Die bürokratische Abwicklung soll daran schuld sein. Bald werden sie ganz verschwunden sein, die Leuchttürme der Kommunikation aus Kindheits- und Jugendtagen. Immerhin als Mini-Bücherei fristen sie an manchen Stellen noch ein künftiges Dasein. Einige Kommunen im Landkreis wie Denzlingen haben sich ein altes Telefonhäuschen gesichert und zur Büchertauschbörse umfunktioniert. Auch in Waldkirch gibt es aktuell eine vom lokalen Buchhandel unterstützte ähnliche Initiative. So bliebe von der Zelle wenigstens die Erinnerung an eine glückselige Zeit, in der ein privates Telefongespräch noch abseits der Öffentlichkeit geführt wurde und nicht unter aller Augen und Ohren im Café, Zug oder Bus.
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