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Leben auf viereinhalb Quadratmetern

Das Foyer des Stadtmuseums wird in diesem Jahr intensiv für kleine Ausstellungen genutzt. Seit Mittwoch sieht es dort so aus wie in einem Wohncontainer für Geflüchtete. .  

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Im Stadtmuseum wurde  eine Ausstellung...ter), Stefanie Rizzo und Ralf Nentwig.  | Foto: Juliana Eiland-Jung
Im Stadtmuseum wurde eine Ausstellung über Rahmenbedingungen und Lebenswelt von Asylanten eröffnet: (von links) Julia Stoeckert, Monika Brede, Sophie Demirel (mit Tochter), Stefanie Rizzo und Ralf Nentwig. Foto: Juliana Eiland-Jung
Im Rahmen der Interkulturellen Tage informiert der Sozialdienst des Migrationsamts über die Rahmenbedingungen für Menschen, die sich im Asylverfahren befinden. Ihnen steht derzeit 4,5 Quadratmeter Platz pro Person zur Verfügung. In einem Wohncontainer können deshalb bis zu drei Erwachsene untergebracht werden, die dort jeder ein Bett und ein Spind haben. Mit Kühlschrank, Tisch und drei Stühlen bleibt nicht mehr viel Platz dazwischen. Im kommenden Jahr stehen jedem Asylbewerber sieben Quadratmeter zu.

Mittels Schaubildern und Listen hat Sozialarbeiterin Julia Stoeckert die Rahmenbedingungen aufbereitet. Wie viel Geld bekommen die Asylbewerber? Ab 2025 etwas weniger als bislang (zum Beispiel 441 Euro statt bislang 460 Euro für alleinstehende Erwachsene). Davon ist – außer der Wohnung – alles zu bezahlen: Essen, Kleidung, Handyvertrag und Busfahrkarte. Üppig ist das nicht, aber Ralf Nentwig gibt zu Bedenken, dass Menschen, die für Mindestlohn arbeiten, nicht unbedingt besser dastehen.

Probleme gebe es vor allem durch die Enge und Langeweile in den Unterkünften, erklärt Stoeckert. Viele der Geflüchteten besuchten Sprachkurse, von denen es nach wie vor zu wenige gebe, oder arbeiten, wenn sie es dürfen. Auf einen Sozialarbeiter kommen in der Ortenau normalerweise etwa 900 Geflüchtete. "Wir sind derzeit unterbesetzt", erklärt Stoeckert. Die Zahl der Geflüchteten in der vorläufigen Unterbringung im Ortenaukreis geht zwar seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine 2022 (2741 Zugänge, davon 1447 aus der Ukraine) wieder zurück. Trotz verstärkter Grenzkontrollen sind aber bis Oktober wieder 1440 (davon 548 aus der Ukraine) Personen hinzugekommen.

"Asyl – Rahmenbedingungen und Lebenswelt". Bis 24. November im Stadtmuseum Lahr. Geöffnet Mittwoch bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr. Donnerstags von 13 bis 16 Uhr ist eine Sozialarbeiterin vor Ort, um Fragen zu beantworten. Der Eintritt ist frei.

Ressort: Lahr

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