Übersicht
Laternen, die nicht gleich im Müll landen: So feiert der Hochschwarzwald St. Martin
Milchtüten, Käseschachteln, Wellpappe und Holz – die Materialien, aus denen die Schwarzwälder Kindergärten Laternen basteln, sind verschieden. Nachhaltigkeit spielt vielerorts eine große Rolle.
Fr, 8. Nov 2024, 18:30 Uhr
Friedenweiler
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Im Kindergarten Schwalbennest in Friedenweiler setzt man bereits seit 13 Jahren auf Holz bei den Laternen, die für die St. Martins-Umzüge gebastelt werden. Davor arbeitete man mit Käseschachteln, die jedes Jahr neu gekauft werden mussten, berichtet Kindergartenleiterin Diana Übele. "Eine Mutter sah die Laternen aus Holz andernorts und brachte diese Idee in unsere Einrichtung."
Neben dem Nachhaltigkeitsaspekt seien die Holzlaternen praktischer und einfacher zu gestalten. "Man muss keinen Papierbogen um die Käseschachtel kleben, keine Halterung anbringen und einen Laternenstab besorgen", so Übele weiter. Hergestellt werden die Holzlaternen von Georg Jarusch. In den ersten Jahren spendete der Schreiner dem Kindergarten die Laternen, heute werden sie für einen kleinen Betrag erworben, berichtet die Leiterin dankbar. Ab einem Alter von drei Jahren kann pro Kind einmalig eine Holzlaterne gekauft werden, die von Jahr zu Jahr mit Transparentpapier neu gestaltet wird.
Trendmotive gibt es im Schwalbennest keine – man richte den Blick viel mehr auf die Begebenheiten in der Einrichtung, so die Leiterin. "Da wir in diesem Jahr viele sehr junge Kinder in den Gruppen haben, haben wir uns für die Klatsch-Technik entschieden." Das heißt, dass Farbe aufgetragen und das Transparentpapier zusammengefaltet, beziehungsweise geklatscht wird. "Dadurch wird alles ganz bunt." Kinder können ihrer Fantasie freien Lauf lassen und auf das bunte Papier allerhand Materialien kleben. Motive werden ausgeschnitten oder ausgestanzt. "So entstehen individuelle Laternen, jede ist einzigartig", sagt Übele.
Im Eisenbacher Kindergarten wird Nachhaltigkeit groß geschrieben. Seit vielen Jahren schon wird mit wiederverwendbaren Materialien gearbeitet – in diesem Jahr mit leeren PET-Flaschen, berichtet Kindergartenleiterin Alisa Straub. Diese werden mit Transparentpapier und Kleister gestaltet. Auch leere Tetrapacks und Milchkartons wurden schon weiterverarbeitet. "Dieses Jahr haben wir einen Aufruf an die Eltern gestartet, leere Plastikflaschen zu sammeln und den Kindern mitzugeben."
Straub sagt, die Kinder hätten dadurch, dass das Grundprodukt von zuhause kommt, einen anderen Bezug zu ihren Laternen: "Die Kinder sind richtig stolz auf die Flaschen, die sie von zuhause mitbringen und vor allem sind sie stolz auf das Endprodukt." Die Laternen würden übrigens oft zuhause auch noch eine Verwendung finden. "Ich bekomme immer wieder Rückmeldung, dass die Laternen nach St. Martin ins Kinderzimmer wandern und als Nachttischlampe dienen", freut sich Straub.
Im Saiger Kindergarten gab es dieses Jahr eine Umstellung beim Laternen basteln – alle Kinder haben eine neue Laterne hergestellt und gestaltet. In den Jahren zuvor wurde im ersten Kindergartenjahr eine Laterne gebastelt, die dann für die ganze Kindergartenzeit halten sollte. Marina Bürkle kam vor zwei Jahren als neue Leiterin in die Einrichtung und hatte beschlossen diese Regelung aufzuheben: "Wie die Kinderaugen strahlen, wenn jeder seine selbstgebastelte Laterne in der Hand hält, das wollte ich jeder Altersgruppe ermöglichen und nicht nur den Jüngsten", so die Leiterin.
Die Kleinkindergruppen haben mit Käseschachteln gearbeitet: "Sie haben mit Wachsfarben auf Transparentpapier gemalt und das wurde anschließend gebügelt und um die Schachteln geklebt." Der Einrichtung sei es wichtig gewesen, die älteren Kinder zu fordern und zu fördern beim Basteln: Sie stellten aus Wellpappe eine sternförmige Laterne her. "Das war eine gute Schneideübung, an der die Kinder durchaus ein bisschen gesessen haben." Als die viele Arbeit verrichtet war, zeigten sich die Kinder stolz auf ihr Werk – genau das erfreut Leiterin Bürkle und war der Grund für sie, warum jedes Kind eine neue Laterne basteln durfte.
Titisee: 17 Uhr Gottesdienst in der Christkönigskirche, anschließend Laternenumzug mit den Jungmusikern des Musikvereins Titisee-Jostal zum Kindergarten St. Raphael, dort Umtrunk mit Punsch und Glühwein.
Waldau: 17.30 Uhr, Treffpunkt an der Kirche, Mitwirkung Grundschule Waldau und junge Musiker und Musikerinnen des Musikvereins Waldau, anschließend Umtrunk.
Löffingen: 17.30 Uhr, Start am Altenpflegeheim St. Martin. Das Jugendorchester der Stadtmusik Löffingen wirkt mit. Anschließend gibt es eine Bewirtung durch den Förderverein der Grundschule Löffingen auf dem Schulhof.
Rötenbach: 17.30 Uhr, Treffpunkt am Rathaus Rötenbach; St. Martinsfeier auf dem Schulhof mit Gemeindereferentin Regina Dreher unter Mitwirkung der Bläserjugend Rötenbach, des Schulchors und der Kindergartenkinder. Anschließend Bewirtung mit Laugenstangen, heißen Würsten, Punsch und Glühwein.
Hinterzarten: 17.30 Uhr, Treffpunkt auf dem Marktplatz, von dort Umzug zum Feuerwehrplatz (Fackeln sind nicht erlaubt!) Die Jugendfeuerwehr verkauft dort Brötchen mit Würstchen und kalte Getränke. Der Elternbeirat des Kindergarten St. Josef verkauf Punsch und Glühwein.
Breitnau: 17 Uhr, Martinsspiel auf dem Schulhof der Carl-Ludwig-Magon-Schule, anschließend Umzug mit Musik durch das Dorf. Abschluss am Martinsfeuer auf dem Schulhof mit Verpflegung.
Lenzkirch: 18 Uhr, Martinsspiel vor der katholischen Kirche, anschließend Martinsumzug mit der Bläserjugend der Stadtmusik Lenzkirch zum Pavillon im Kurgarten. Die Kinder bekommen eine Martinsgans. Bewirtung mit Punsch und Glühwein.
Kappel: 17.30 Uhr, Martinsfeier in der St. Gallus Kirche. Anschließend Laternenumzug (Aufstellung am Sternenbrunnen) bis zur ehemaligen Schule, dort Verpflegung mit Martinswecken, Punsch und Glühwein.
Raitenbuch: 18.15 Uhr, Treffpunkt am Raitenbucher Kulturhaus. Der Narrenverein lädt ein.
Schluchsee: Im Anschluss an den Kindergottesdienst um 17 Uhr, führt der St. Martinsumzug durch das Dorf, musikalische Begleitung durch den Musikverein Schluchsee. Treffpunkt vor der Kirche. Der Elternbeirat des Kindergartens verpflegt am Martinsfeuer.
Altglashütten: 17 Uhr, Treffpunkt an der St. Wendelin Kirche. St. Martinsumzug zum Bolzplatz der Grundschule, dort bekommen die Kinder einen Weckmann. Verpflegung am großen Martinsfeuer.
Kommentare
Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.
Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren