Last-Minute-Lehrstellenbörse der Freiburger Arbeitsagentur
Bis Ende September müssen Ausbildungsverträge unter Dach und Fach sein / Lehrstellensuche kann auch frustrierend sein.
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Eigentlich ist die Lage auf dem regionalen Ausbildungsmarkt aus Bewerbersicht so gut wie lange nicht. Das heißt aber nicht, dass im Einzelfall der Start ins Berusfleben nicht doch eine ziemliche Hüder darstellen kann. Manchmal sind Durchhalten und eine hohe Frusttoleranz gefragt. Das zeigte sich am Mittwochnachmittag bei der Last-Minute-Lehrstellenbörse der Freiburger Arbeitsagentur.
Doch im Einzelfall nützt das wenig. "Ich habe Abitur und will eine Lehre als Industriekaufmann oder als Kaufmann im Groß- und Außenhandel machen", berichtet ein 21-jähriger Mann aus Freiburg, der lieber anonym bleiben will. Auch einschlägige Berufserfahrung sei vorhanden. "Ich habe zehn Bewerbungen geschrieben und bin auch zu einigen Gesprächen eingeladen worden – aber bis jetzt habe ich noch keine Zusage", sagt er. Bei der Last-Minute-Börse hat er acht weitere passende Stellenausschreibungen ergattert. Nun geht es für ihn wieder ans Bewerben.
Für eine 23-jährige Frau aus Neuenburg, die gemeinsam mit ihrer Mutter in die Arbeitsagentur nach Freiburg gekommen ist, sind die Erfahrungen noch entmutigender. Sie hat einen Realschulabschluss mit einem Zweierschnitt und danach zwei Jahre lang das Gymnasium besucht, dieses dann aber ohne Abitur verlassen. Sie will Erzieherin werden – oder Industriekauffrau. Ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer pädagogischen Einrichtung kann sie ebenfalls vorweisen. "Ich habe bisher fast 100 Bewerbungen geschrieben, aber in vier von fünf Fällen erhalte ich einfach überhaupt gar keine Reaktion", erzählt sie. Ihre Mutter, die als Verkäuferin im Einzelhandel arbeitet, ist ebenfalls geknickt: "Ich kann das nicht verstehen." Sie stammt aus Bosnien, lebt aber nun schon etliche Jahre in Deutschland. Vielleicht spiele der slawische Nachname ihrer Tochter eine Rolle, spekuliert sie.
"Für solche Verläufe kann es verschiedene Gründe geben", sagt Ausbildungsmarktexperte Timo Honisch, "die einzelnen Arbeitgeber haben unterschiedliche Kriterien bei der Bewerberauswahl." Eine Strategie für Bewerber könne auch sein, sich beim Wunschberuf umzuorientieren. "Es gibt Berufe mit einem besonders großen Überhang an freien Lehrstellen", sagt er. Wer den Einstieg ins Berufsleben geschafft habe, könne sich später immer noch weiterqualifizieren oder umsatteln – das könne dann leichter sein, als gleich von Anfang an auf den Traumjob zu zielen. Viele freie Ausbildungsplätze gibt es insbesondre für Einzelhandelskaufleute und Verkäufer, Köche, Restaurantfachleute, Hotelfachleute, Lebensmittelfachverkäufer und Lagerlogistikfachkräfte.