Schwarzwald Bio-Weiderind
Landwirte im Südschwarzwald leiden an der Bürokratie
Die gute Nachricht für die Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind: Die Nachfrage im Geschäftsjahr 2024 ist stabil geblieben, so die Bilanz EZG-Vorsitzender Markus Kaiser. Trotzdem stehen die Landwirte vor Problemen.
Di, 22. Apr 2025, 19:00 Uhr
Bernau
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Die Nachfrage nach Bio-Weiderind sei stabil geblieben, berichtet Kaiser. 2047 Rinder wurden vermarktet, 200 mehr als im Jahr zuvor. Er habe den Eindruck, dass die Menschen heute bewusster Fleisch essen und dabei sowohl die Produktqualität wie auch das Tierwohl im Blick haben. Auch werde seinem Eindruck nach in den heimischen Küchen öfter gekocht.
Gut aufgenommen von Kunden werde laut Vorsitzendem Markus Kaiser auch die Transparenz der EZG-Betriebe. "Interessierte können die Höfe jederzeit besuchen, Schilder an den Höfen weisen darauf hin", so Kaiser. Mehrfach habe sich die EZG auch schon auf Messen präsentiert. Das 30-jährige Bestehen der Gemeinschaft im vergangenen Jahr haben die Mitglieder gemeinsam mit ihren Partnern der Wertschöpfungskette intern gefeiert.
Wegen zahlreicher Betriebsaufgaben sei das Angebot an Bio-Rindfleisch derzeit sehr knapp, berichtete Kaiser. Die Gründe seien zum Teil fehlende Betriebsnachfolgen, aber auch immer neue Vorschriften und immer aufwändigere bürokratische Anforderungen, etwa was die Dokumentationspflicht betrifft. Kaiser erwartet daher, dass die Zahl der Betriebe im Südschwarzwald weiter zurückgehen wird. Derzeit würden die Verluste noch aufgefangen durch neu hinzukommende Betriebe sowie durch Erweiterungen bestehender Betriebe, erläutert Kaiser. Schwierigkeiten bereiten den Landwirten auch die gestiegenen Preise für Betriebsmittel, etwa für Dieselkraftstoff oder Futter. "Einen Inflationsausgleich gab es in der Landwirtschaft nicht", bedauert Kaiser.
"Die größte Herausforderung wird der Klimawandel sein – mit Trockenperioden und Extremwetterereignissen", sagt Kaiser. Auch der Wolf bleibe ein Thema, selbst wenn zuletzt keine Risse mehr zu beklagen waren. Wie sich die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Krisen auf die Geschäftsentwicklung auswirken werden, sei derzeit nicht abzusehen. "Im Moment halten noch alle Marktteilnehmer und die Verbraucher am Bio-Weiderind fest, insofern blicken wir optimistisch in die Zukunft", so Kaiser.
In den Ämtern bestätigt wurden bei der Jahreshauptversammlung Markus Kaiser, die Stellvertreter Hubert Dorer und Martin Bär und die Beisitzer Peter Gottstein, Thomas Riesterer, Werner Schlachter, Anna Vogelbacher und Stefan Vogt. Als weitere Beisitzer wurden Marius Maier (Dachsberg) und Simon Zimmermann (Münstertal) in den Vorstand gewählt.