Enthärtungsanlage geplant

Lahrer Wasser soll weicher werden – was das bedeutet

Hartes Wasser bringt eine Reihe von Nachteilen. Die Lahrer Stadtverwaltung will die Badenova Netze beauftragen, das zu ändern. Mit einer Enthärtungsanlage würde aber der Wasserpreis steigen.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Der Wasserpreis könnte in Lahr steigen.  | Foto: Patrick Pleul (dpa)
Der Wasserpreis könnte in Lahr steigen. Foto: Patrick Pleul (dpa)
Kalkbeläge im Kaltwasserbereich, Energieverluste im Warmwasserbereich, eine geringere Lebensdauer von Haushaltsgeräten sowie einen höheren Bedarf an Reinigungs- und Waschmitteln. Diese Nachteile bringt hartes Wasser mit sich, heißt es in einer Pressemeldung der Lahrer Stadtverwaltung. Zwar bestehe unter gesundheitlichen Aspekten grundsätzlich keine Notwendigkeit, Calcium und Magnesium und damit die Gesamthärte eines Trinkwassers zu reduzieren. Gleichwohl ist nun eine Änderung geplant.

Hintergrund: Die Wasserhärte wird in "Grad deutscher Härte" (°dH) angegeben und beschreibt die Konzentration von Calcium- und Magnesium-Ionen im Wasser. Bei weniger als 8,4 °dH gilt Wasser als weich, bei mehr als 14 °dH als hart. Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfachs (DVGW) empfiehlt, ab dem Schwellenwert von 20 °dH den Einbau einer zentralen Enthärtung zu prüfen. Die Lahrer Stadtverwaltung schlägt nun vor, die Badenova Netze mit dem Einbau einer zentralen Trinkwasserenthärtung für die Wasserversorgung der Stadt Lahr zu beauftragen.

24 Quellen und fünf Tiefbrunnen

Die Trinkwasserversorgung in Lahr speist sich aus 24 Quellen und fünf Tiefbrunnen. Deren Rohwasser wird im Wasserwerk Galgenberg, betrieben von der Badenova Netze, zentral aufbereitet und über das Stadtgebiet verteilt. Ausgenommen sind die Stadtteile Kuhbach und Reichenbach, wo das Wasser aus Quellen primär vor Ort aufbereitet und abgegeben wird. Die Wasserhärte im Wasserwerk Galgenberg beträgt derzeit 17 °dH, seit einigen Jahren mit leicht steigender Tendenz. "Aufgrund von Trockenperioden als Folge des weltweiten Klimawandels gehen die Schüttungen der weichen bis mittelharten Quellwässer zurück, während die Bevölkerung der Stadt Lahr zugleich stetig gewachsen ist", heißt es in der Meldung. "Daher war es erforderlich, zunehmend auf härteres Grundwasser aus der Rheinebene zurückzugreifen, um den steigenden Bedarf zu decken." Weil die Badenova davon ausgeht, dass sich beide Trend fortsetzen, könnte der Schwellenwert von 20 °dH in den nächsten Jahren erreicht werden.

Pro Person könnten es bis zu 26 Euro mehr im Jahr werden

Für eine zentrale Enthärtungsanlage müsste die Badenova Netze mehr als fünf Millionen Euro investieren. Die Konsequenz für die Menschen in Lahr wäre ein Anstieg des Wasserpreises. Die Voraussage der Badenova: 33 bis 58 Cent je Kubikmeter. Pro Person wären das bei 45 Kubikmeter Jahresverbrauch etwa 15 bis 26 Euro mehr im Jahr. Gleichzeitig verweist die Stadt darauf, dass bei weicherem Wasser die Ausgaben für Entkalkungs-, Reinigungs- und Waschmittel sowie die Energiekosten für Warmwasser reduziert werden könnten. "Die höheren Kosten lassen sich im Idealfall also nahezu vollständig kompensieren." Verzichten könnten die Bürgerinnen und Bürger dann auch auf privaten Enthärtungsanlagen.

Der Zielwert einer zentralen Wasserenthärtung würde bei weniger als 9 °dH liegen. Die Badenova hat bereits mehrere Varianten geprüft. Sollte der Gemeinderat zustimmen, würde sie weitere Studien erstellen. Bis zur Inbetriebnahme rechnet der Wasserversorger mit vier bis sechs Jahren.

Der Gemeinderat wird sich in seiner öffentlichen Sitzung am Montag, 24. Februar, mit der Beschlussvorlage befassen.
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2025 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Weitere Artikel