Enthärtungsanlage geplant
Lahrer Wasser soll weicher werden – was das bedeutet
Hartes Wasser bringt eine Reihe von Nachteilen. Die Lahrer Stadtverwaltung will die Badenova Netze beauftragen, das zu ändern. Mit einer Enthärtungsanlage würde aber der Wasserpreis steigen.
Do, 13. Feb 2025, 12:18 Uhr
Lahr
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![Der Wasserpreis könnte in Lahr steigen. | Foto: Patrick Pleul (dpa) Der Wasserpreis könnte in Lahr steigen. | Foto: Patrick Pleul (dpa)](https://ais.badische-zeitung.de/piece/18/6f/30/b7/409940151-w-640.jpg)
Hintergrund: Die Wasserhärte wird in "Grad deutscher Härte" (°dH) angegeben und beschreibt die Konzentration von Calcium- und Magnesium-Ionen im Wasser. Bei weniger als 8,4 °dH gilt Wasser als weich, bei mehr als 14 °dH als hart. Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfachs (DVGW) empfiehlt, ab dem Schwellenwert von 20 °dH den Einbau einer zentralen Enthärtung zu prüfen. Die Lahrer Stadtverwaltung schlägt nun vor, die Badenova Netze mit dem Einbau einer zentralen Trinkwasserenthärtung für die Wasserversorgung der Stadt Lahr zu beauftragen.
Die Trinkwasserversorgung in Lahr speist sich aus 24 Quellen und fünf Tiefbrunnen. Deren Rohwasser wird im Wasserwerk Galgenberg, betrieben von der Badenova Netze, zentral aufbereitet und über das Stadtgebiet verteilt. Ausgenommen sind die Stadtteile Kuhbach und Reichenbach, wo das Wasser aus Quellen primär vor Ort aufbereitet und abgegeben wird. Die Wasserhärte im Wasserwerk Galgenberg beträgt derzeit 17 °dH, seit einigen Jahren mit leicht steigender Tendenz. "Aufgrund von Trockenperioden als Folge des weltweiten Klimawandels gehen die Schüttungen der weichen bis mittelharten Quellwässer zurück, während die Bevölkerung der Stadt Lahr zugleich stetig gewachsen ist", heißt es in der Meldung. "Daher war es erforderlich, zunehmend auf härteres Grundwasser aus der Rheinebene zurückzugreifen, um den steigenden Bedarf zu decken." Weil die Badenova davon ausgeht, dass sich beide Trend fortsetzen, könnte der Schwellenwert von 20 °dH in den nächsten Jahren erreicht werden.
Für eine zentrale Enthärtungsanlage müsste die Badenova Netze mehr als fünf Millionen Euro investieren. Die Konsequenz für die Menschen in Lahr wäre ein Anstieg des Wasserpreises. Die Voraussage der Badenova: 33 bis 58 Cent je Kubikmeter. Pro Person wären das bei 45 Kubikmeter Jahresverbrauch etwa 15 bis 26 Euro mehr im Jahr. Gleichzeitig verweist die Stadt darauf, dass bei weicherem Wasser die Ausgaben für Entkalkungs-, Reinigungs- und Waschmittel sowie die Energiekosten für Warmwasser reduziert werden könnten. "Die höheren Kosten lassen sich im Idealfall also nahezu vollständig kompensieren." Verzichten könnten die Bürgerinnen und Bürger dann auch auf privaten Enthärtungsanlagen.
Der Zielwert einer zentralen Wasserenthärtung würde bei weniger als 9 °dH liegen. Die Badenova hat bereits mehrere Varianten geprüft. Sollte der Gemeinderat zustimmen, würde sie weitere Studien erstellen. Bis zur Inbetriebnahme rechnet der Wasserversorger mit vier bis sechs Jahren.
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