Kunst im Setzkasten im Stadtmuseum

Einen Setzkasten als Aufbewahrungsort für Kunstwerke präsentiert das Lahrer Museum in der Tonofenfabrik im Foyer. Axel Zwach, der aus Lahr stammt und heute in Schuttern wohnt, hatte die Idee vor mehr als fünf Jahren.  

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Kurator Axel Zwach  präsentiert im Foy...g „Kunst im Setzkasten“.    | Foto: Endrik Baublies
Kurator Axel Zwach präsentiert im Foyer des Stadtmuseums die Ausstellung „Kunst im Setzkasten“. Foto: Endrik Baublies
Der gelernte Reprofotograf kam durch Zufall an einen Setzkasten. Im Ursprung hatte der Kasten, der das kommende halbe Jahr verschiedene Kunstobjekte beherbergt und nacheinander präsentiert, zwölf Schubladen und knapp 1400 Fächer für die unterschiedlichen Typen von Lettern aus Blei. Zwach, der die Idee zu dieser Art Wanderausstellung entwickelt hat, reduzierte die Schubladen auf sechs und die Unterteilungen in den Schubladen auf je 15 gleich große Boxen in jedem der Laden. Wo früher die verschiedenen Arten der Bleiletter ihren Platz hatten, findet nun Kunst im Miniaturformat statt.

Die Idee, darin Kunst sehr verschiedener Art auszustellen, ist vor fünf Jahren das erste Mal umgesetzt worden. Zusammen mit Nikolaus Bischoff aus Lahr und Jürgen Knubben aus Rottweil suchte Zwach Künstler, die diese einzelnen Boxen mit ihrer Kunst füllen. Da jeder Künstler eine Box für sich hat, sind so 60 unterschiedliche Kunstwerke entstanden. Die erste Ausstellung fand im Jahr 2020 in Rottweil statt. Es folgte eine Ausstellung in Freiburg und jetzt ist die dritte Station das Lahrer Museum in der Tonofenfabrik. Heute sind es sechs Kuratoren und die Künstler, die sich an dieser Wanderausstellung beteiligen.

Ein echter Setzkasten samt einem Set aus Bleitypen ist übrigens im Museum zu sehen. Diese Konstruktion stammt im Prinzip tatsächlich aus der Anfangszeit des Drucks. Schriftsetzer nutzen diese Mischung aus Schrank und Tisch jahrhundertelang, um den Satz auf der Arbeitsplatte mit Lettern für einen Druckbogen aufzufüllen oder zu setzen. Auf dem Tisch platzierten die gelernten Schriftsetzer einzelne Buchstaben immer seitenverkehrt und zum Teil auch auf dem Kopf stehend in passenden Rahmen. In den Schubladen wurden die verschiedenen Typen (Buchstaben, Sonderzeichen, Satzzeichen und Abstandhalter) aufbewahrt. Die Anzahl der Schubladen zeigt an, wie viele Schriftarten es in diesem Setzkasten gegeben hat.

Der erste Setzkasten mit Kunst ist seit Sonntag zu den Öffnungszeiten des Museums – Mittwoch bis Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr – zu sehen.
Schlagworte: Axel Zwach, Jürgen Knubben, Nikolaus Bischoff
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