Bildungspolitik
Kultusministerin will private Handynutzung an Schulen in Baden-Württemberg einschränken
Fast jeder Schüler dürfte inzwischen ein Handy in der Tasche haben. Was mit dem Gerät gemacht werden darf, ist je nach Schule unterschiedlich. Die Kultusministerin will nun strengere Regeln.
dpa
Mi, 19. Mär 2025, 8:01 Uhr
Südwest
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Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) will die private Nutzung von Handys an Schulen in Baden-Württemberg einschränken. Eine schulgesetzliche Regelung mit klaren Leitplanken für den Umgang mit Smartphones an Schulen sei in Planung, teilte das Ministerium in Stuttgart mit.
"Es ist Zeit, zu handeln."Theresa Schopper
"Es geht mir um den Schutz unserer Kinder und Jugendlichen", sagte Schopper. Die negativen Einflüsse von Smartphones seien inzwischen ausreichend belegt. Als Beispiele nannte Schopper Folgen für die Konzentrationsfähigkeit, das Lernvermögen und die mentale Gesundheit. Auch könnten diese zu Cybermobbing oder emotionaler Vereinsamung führen. "Es ist Zeit, zu handeln", sagte die Ministerin.
Gemeinsames Ziel müsse sein, dass Kinder und Jugendliche nicht unentwegt mit zerstreuenden Inhalten bombardiert würden. "Deshalb brauchen wir klare, altersgerechte Regelungen an unseren Schulen, die auf breite Akzeptanz stoßen", sagte Schopper.
Details sollen noch erarbeitet werden
Wie genau die Regeln aussehen sollen, sagte die Ministerin nicht. Details müssten nun erarbeitet werden, teilte ein Sprecher mit. Bislang kann jede Schule selbst festlegen, ob sie die Nutzung von Handys etwa in der Pause über die Hausordnung der Schule verbietet.
"Von gesundheitsschädlichen Videos über Pornografie bis zu Tötungsszenen – an all diese Inhalte kommen unsere Kinder durch ein nicht ganz wahrheitsgetreues Häkchen bei der Altersangabe heran,"Theresa Schopper
Mit ihrem Vorstoß will Schopper die private Nutzung der Geräte angehen. Medienbildung und die sinnvolle Nutzung von Endgeräten im Unterricht seien dagegen in einer zunehmend digitalisierten Welt unerlässlich, so die Ministerin.
Außerhalb der Schulen braucht es aus Sicht von Schopper einen wirksameren Kinder- und Jugendschutz. "Von gesundheitsschädlichen Videos über Pornografie bis zu Tötungsszenen – an all diese Inhalte kommen unsere Kinder durch ein nicht ganz wahrheitsgetreues Häkchen bei der Altersangabe heran", sagte die Ministerin. Es brauche angemessene Altersbeschränkungen und Alterskontrollen, die ihren Namen auch verdienten. "Deshalb appelliere ich an die neue Bundesregierung, sich dieses Themas mit Nachdruck anzunehmen", so Schopper.