Leute in der Stadt
Kristina Müller vom Location Office betreut Filmcrews, die nach Freiburg kommen
Ansprechpartnerin für Filmteams aus Nah und Fern: Kristina Müller vom Location Office Region Freiburg organisiert Drehgenehmigungen, sucht Drehorte, Büros, Unterkünfte und kümmert sich auch mal um Sonderwünsche.
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Egal ob Spielfilm, Fernsehserie oder Dokumentarfilm – Freiburg ist bei Produzenten und Regisseuren beliebt. Auch internationale Filmteams zieht es immer häufiger ins Dreiländereck. Ihre erste Ansprechpartnerin ist Kristina Müller vom Location Office Region Freiburg. Sie organisiert Drehgenehmigungen, sucht Drehorte, Büros, Unterkünfte und kümmert sich auch mal um Sonderwünsche.
Ausländische Filmcrews sind noch mehr als einheimische auf Müllers Hilfe angewiesen. Bei der türkischen Produktion war sie fast die ganze Zeit mit dabei, um gleich vor Ort abzuklären, was erlaubt ist und was nicht. Das ist allerdings die Ausnahme. Normalerweise sitzt sie in ihrem Büro in der Rathausgasse. "Alle haben meine Handynummer und wissen, dass sie mich immer anrufen können, wenn es Probleme oder Fragen gibt", sagt Müller. Sie ist sozusagen das Location Office, da sie die einzige Mitarbeiterin ist. Gegründet wurde diese Anlaufstelle für Filmschaffende Ende 2002, Träger sind die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft FWTM und die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG).
"Vom Schülerfilm bis zum Kinofilm – ich bin für alle zuständig", erzählt Müller. Den größten Werbeeffekt haben natürlich vor allem Produktionen wie der Tatort mit Heike Makatsch, der bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Damals suchte Müller zum Beispiel nach leerstehenden Büros für den Dreh, vermittelte einen Szenenbildner aus Lahr und organisierte einen Fahrradverleih für die Teammitglieder.
Für einen anderen Film suchte sie nach Komparsen, die Taliban darstellen können und als ein spezieller Hundenapf gebraucht wurde, telefonierte sie die Hundebesitzer unter ihren Freunden durch, bis sie einen hatte. "Ich habe auch schon einen Tangolehrer besorgt, der Türkisch spricht, aber der wurde dann letztlich gar nicht gebraucht."
Ihr Blick auf die Stadt und auch ihr Fernsehverhalten haben sich durch den Job im Location Office geändert. Sie achtet eigentlich immer darauf, ob sie einen neuen Drehort findet und hat deshalb meistens einen Fotoapparat dabei, wenn sie durch die Stadt geht. "Und wenn ich Fernsehen gucke, dann schaue ich auf die Autokennzeichen, weil ich wissen will, wo das spielt." Auch wie die Wohnungen gestaltet sind, interessiert sie. "Schlicht weiß sind sie normalerweise nie."
Zu glamourös dürfe man sich ihre Arbeit allerdings nicht vorstellen, sagt Müller. Schließlich wirke sie eher im Hintergrund und habe vor allem Kontakt zu den Szenenbildnern, nicht zu den Schauspielern. "Jede Person mehr am Set ist zu viel", weiß sie. Eine Produktion ist ihr dennoch in besonderer Erinnerung geblieben. Bevor "Jesus liebt mich" von und mit Florian David Fitz gedreht wurde, ging sie mit dem Team zur Berghauser Kapelle bei Ebringen. "Die sind im Regen stehen geblieben und sind gleich mehrere Szenen durchgegangen. Das hat unheimlich Spaß gemacht." Eigentlich waren noch weitere Besichtigungen geplant, die Filmemacher hätten sich aber sofort für den Platz entschieden.
Die schönsten Freiburg-Bilder würden in der Regel Romanzen liefern wie "Manche mögen’s glücklich" mit Stephan Luca und Heinz Hoenig, der 2009 gedreht und 2012 in der ARD ausgestrahlt wurde. Serien haben hingegen eine langfristigeren Effekt. So hat beispielsweise die SWR-Produktion "Tiere bis unters Dach", die schon seit sechs Jahren hier gedreht wird, viele Jobs in der Region geschaffen. Außerdem sorgt sie dafür, dass Freiburg und die Umgebung regelmäßig zu sehen sind. Damit sie potenziellen Film- und Fernsehteams gute Vorschläge machen kann, ist Müller darauf angewiesen, dass ihr Wohnungen als Drehorte angeboten werden. "Schöne Schwarzwaldhäuser sind auch sehr gefragt." Müller hat festgestellt, dass die Freiburger und auch die Ladeninhaber sehr aufgeschlossen sind, wenn es um Einschränkungen durch Dreharbeiten geht, "dafür bin ich sehr dankbar".
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