"Krieg wird nicht erklärt, er schleicht sich ein"

BZ-INTERVIEW mit Herfried Münkler über klassische und asymmetrische Kriege, über Frieden – und wie sich beides in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat.  

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FREIBURG. Herrscht im Libanon ein bewaffneter Konflikt oder ein Krieg? Für den Politikwissenschaftler Herfried Münkler ist die Antwort klar: Krieg, eindeutig. Stefan Hupka sprach mit ihm über den Wandel des Kriegsbegriffs.

BZ: Herr Professor Münkler, im Nahen Osten ist von "bewaffnetem Konflikt" oder "Waffengang" die Rede. Kann man nicht einfach von "Krieg" sprechen?
Münkler: Die Politik muss sich da manchmal zurückhalten. Wenn die Politik "Krieg" sagt, hat das sofort völkerrechtliche Folgen, die man sich vielleicht nicht ans Bein binden will. Ich bin aber Wissenschaftler und ich habe keine Gründe, das hier nicht Krieg zu nennen.
BZ: Was ist für Sie Krieg?
Münkler: Es gibt ja makabre Definitionen, wonach ein Krieg erst oberhalb ...

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