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Krasser Kontrast

In Tunesien ist vieles anders als in Deutschland / Ein Besuch bei den Verwandten in Tunis.  

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In der Altstadt von Tunis   | Foto: dpa
In der Altstadt von Tunis Foto: dpa
"Wann sind wir endlich da?" Ich reiße die Tür des Transporters auf, eine Hitzewelle kommt mir entgegen. Ich stolpere hinaus und bin froh, dass ich endlich da bin. Die Straße ist kaputt, die Gegend arm. Auf den ersten Blick wirkt Tunis, die Hauptstadt von Tunesien wie eine Touristenmetropole. Es gibt tolle Gegenden, man kann sich am Strand sonnen und durch die Innenstadt bummeln. Andererseits gibt es auch Armenviertel. Dort sind die Häuser meistens abgenutzt und die Straßen kaputt.

Im Sommer 2013 habe ich meine Verwandten, die ich seit einigen Jahren nicht mehr gesehen habe, in solch einem Viertel besucht. Als ich das Haus betreten habe, dachte ich, es würde kühler werden. Doch das Haus hatte teilweise kein Dach, weshalb es drinnen genauso warm wie draußen war. Bei einer Temperatur von 40 Grad im Schatten konnte man fast nichts unternehmen.

Zudem konnte ich die Sprache meiner Verwandten weder verstehen noch sprechen, und es fiel mir sehr schwer, mich mit ihnen zu verständigen. Da mein Vater tagsüber zu seinem Café gefahren ist, war ich auf mich alleine gestellt. Mit Atemproblemen, wie ich sie habe, konnte ich fast nicht einschlafen. Vor allem nicht auf einem kaputten Sofa, anstatt in einem gemütlichen Bett mit Kissen und Decken. Die anderen schliefen auf dem Boden, da meine Großeltern nicht mal Matratzen hatten.

Meine Cousins und Cousinen kamen tagsüber, da ihre Eltern arbeiten mussten, um mit dem wenigen Geld, das sie bekommen, die Miete ihrer Wohnung bezahlen zu können. Einer meiner Cousins, der zu dem Zeitpunkt meines Besuchs zwei Jahre alt war, hat eine körperliche Behinderung und liegt ständig auf dem Teppichboden. Er geht fast nie raus, weil es dort viel zu heiß für ihn wäre. Die anderen Kinder rennen mit meinen alten, viel zu kleinen Sandalen und viel zu langen Hosen herum. Als wir sie besuchten, haben wir versucht, viel mit ihnen zu unternehmen, da sie sonst nicht viel machen. Nach drei Wochen, als ich wieder zurück nach Deutschland kam, war ich froh, endlich wieder in meinem Bett und mit einem Dach über dem Kopf zu schlafen.

Ressort: Schülertexte

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