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Konzentriertes Proben mit dem Profi

Beim Patchday-Konzert am Sonntag spielen junge Musiktalente mit SWR-Musikern zusammen im Konzerthaus.  

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François-Xavier Roth leitete die Probe im Haus der Jugend.   | Foto: Thomas Kunz
François-Xavier Roth leitete die Probe im Haus der Jugend. Foto: Thomas Kunz

"Welche Dynamik haben wir am Anfang des Stücks? Welche Stimmung? Wer spielt die Melodie?" Der Mann im blauen Pullover mit dem Drei-Tage-Bart stellt viele Fragen. Er steht vor den 50 jungen Bläserinnen und Bläsern im Kleinen Saal im Haus der Jugend in der Uhlandstraße. François-Xavier Roth, Chef-Dirigent des SWR-Sinfonieorchesters, leitet die Probe für das Patchday-Konzert am kommenden Sonntag.

Kaum hat er am Donnerstag kurz nach vier Uhr den Raum betreten, beginnt die einstündige Probe mit dem Thema der Filmmusik von Star Wars. Draußen scheint die Sonne, aber drinnen lässt sich keiner ablenken. Roth dirigiert – zehn Sekunden lang. Dann wünscht er sich: "Sagt, was ich zähle" – und vielstimmig ertönt der gesprochene Takt "eins, zwei, drei, vier", bis der Maestro "gut" sagt. Weiter geht’s mit Musik, jetzt länger. Aber wie ist die Musik? Antworten hier und da: "laut", "energisch". "Traurig oder froh?" fragt der Dirigent. "Froh!" rufen einige. "Ihr seid nicht froh am Anfang!", stellt Roth fest und macht ein trauriges Gesicht. Gelächter.

Der Gastdirigent stellt viele Fragen

Auch Iain Semple lacht. Der Leiter des Sinfonischen Blasorchesters der Musikschule verfolgt die Probe mit Spannung – schließlich hat er das anspruchsvolle Stück für "Multi-Ability-Ensemble", also verschiedene Spielniveaus, notiert und seit Oktober mit den Instrumentalisten geprobt, auch zwei Schlagzeuger gehören dazu.

Die meisten sind zwischen zwölf und 18 Jahren alt, entsprechend unterschiedlich sind die Spielstärken – erst recht, wenn die Profimusiker des SWR-Orchesters mitspielen werden. Aber so weit ist es noch nicht. "Habt ihr diesen Film gesehen?" Roth meint den Klassiker "Star Wars", Krieg der Sterne, mit der Musik von John Williams. "Ihr seid zu jung", so der 42-jährige Dirigent.

Weiter geht’s mit der Ouvertüre aus Händels "Feuerwerksmusik". "Wo wurde diese Musik gespielt? In einem Zimmer, in einem Schloss?" Jemand sagt: "In einem Park". Ja, genau. Die Musik wurde im Freien gespielt, da müsse man übertreiben, denn dort klinge es nicht so gut wie in einem Konzertsaal. Außerdem kam Feuerwerk dazu. "Das heißt? Freude!" Nachdenklich schaut Roth in die Runde, die gemeinsame Probe ist bald um, die Gesichter ringsum sind immer noch konzentriert. "Was ist ein Fehler", fragt Roth und antwortet: "Nichts. Jeder Musiker macht Fehler." Und wenn er für jeden Fehler einen Euro bekäme, wäre er am Schluss Milliardär. Da wird in der Runde wieder entspannt gelacht. Nach knapp einer Stunde erklärt der Gastdirigent: "Ich finde, ihr spielt sehr gut, manchmal ein bisschen schüchtern." Die nächsten Termine werden geklärt: Ins Konzerthaus geht’s als Gasthörer der SWR-Bläser und zu den Gesamtproben.

Und wie fanden die jungen Bläser die Probe? "Wir haben sauberer als bisher zusammengespielt", sagt Klarinettist Valentin Koch (13), und Milena Bogenschütz (14), die seit fünf Jahren Fagott spielt, hatte nicht erwartet, dass über Rhythmus und Haltung gesprochen würde. Victor Iglesias (16), Saxophonist, hat die Probe richtig gut gefallen. Warum? "Weil er uns mit Witz und Gestik dirigiert hat."

Patchday Bläser am Sonntag, 16. März, ein Nachmittag rund ums Blasinstrument: Konzerthaus, Foyer, 16 Uhr, Eintritt frei. Konzert mit Bläsern der Musikschule Freiburg und des SWR-Sinfonieorchesters, Tanz der Schüler des Bildungszentrums für Hörgeschädigte Stegen; Alphornperformance sowie Filmpremiere "Katzimir Strawinsky" mit Schülern der Paul-Hindemith-Grundschule.

Ressort: Freiburg

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