Machtkampf in der Ukraine
Klitschko beklagt sich über Einmischung in Amtsgeschäfte
Nach außen hin demonstrieren Klitschko und Selenskyj während des russischen Angriffskriegs Einigkeit. Doch immer wieder kriselt es in den Beziehungen. Nun spricht der Bürgermeister von Intrigen.
dpa
Mi, 29. Jan 2025, 17:59 Uhr
Politik Ausland
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Kiew (dpa) - Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat sich in einer Videobotschaft an Präsident Wolodymyr Selenskyj über die Einmischung der Militäradministration in die Angelegenheiten der Stadtverwaltung beklagt. "Während Sie als Oberbefehlshaber auf den Krieg und die Verteidigung der Ukraine fokussiert sind, beschäftigen sich Leute aus Ihrer Umgebung mit politischen Intrigen", sagte Klitschko.
Diese Prozesse hätten inzwischen ein kritisches Niveau erreicht, destabilisierten die Verwaltung und "stellen eine Bedrohung für den Lebensunterhalt der Hauptstadt dar", führte Klitschko aus.
Selenskyj hatte zum Jahreswechsel den Chef der Militärverwaltung von Kiew ausgewechselt. Er ersetzte Serhij Popko durch Tymur Tkatschenko, der zuvor Vizeminister für Fragen der strategischen Industriesektoren war. Militärische Erfahrung besitzt Tkatschenko nicht, doch der neue Militärgouverneur hatte vor wenigen Tagen in seinem Telegramkanal schnelle und umfassende Veränderungen in Kiew angekündigt. Dabei wollte er als Erstes die Leiter der Stadtbezirksverwaltungen austauschen. Er berief sich dabei auf die angebliche Zustimmung von Selenskyj.
Zwischen Klitschko und Selenskyj kriselte es schon mehrfach
In der Vergangenheit sind Klitschko und Selenskyj schon mehrfach aneinander geraten. Noch vor seiner Zeit als Präsident hatte Selenskyj den seit 2014 amtierenden Kiewer Bürgermeister kabarettistisch auf die Schippe genommen. Während des Kriegs übte Selenskyj dann Kritik an der seiner Darstellung nach ungenügenden Beseitigung von Schäden nach russischen Luftangriffen in Kiew. Klitschko gilt als möglicher Gegenkandidat Selenskyjs bei eventuellen Präsidentenwahlen.
© dpa-infocom, dpa:250129-930-359464/1