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Fünfundzwanzigster November 1989, fünf Uhr früh. Noch 50 Kilometer bis zum Grenzübergang Herleshausen. Glatteis auf der Autobahn. Ich fahre mit 26 Schülern und zwei Lehrern der Freiburger Lessing-Realschule für eine Woche in die DDR. Alle haben mich beneidet. Über Nacht ist aus dem Aschenputtel jenseits der Elbe das aufregendste Land der Welt geworden. Ich will wissen, wie es aussieht, wenn eine gewaltlose Revolution die Verhältnisse umstürzt. Ein Stück Mauer soll ich mitbringen. Als ob erst dieses Mondgestein von der dunklen Seite der Geschichte das Unglaubliche beweisen muss. Ich gehe zum ersten Mal "nach drüben", weiß nicht viel mehr über das andere Deutschland als diese 16-Jährigen, die hinter mir im Bus langsam wach werden. Schlaflose Nächte hat mir die deutsche Frage nie gemacht.
Auf der Gegenfahrbahn die Lichter der Trabi-Karawane von Ost nach West; die Kolonne wird immer dichter. "Mensch, Wahnsinn", rufen die Schüler aus Freiburg, "die wollen alle zu uns rüber!" Erster Halt Eisenach, wo wir unsere Reisebegleiterin Ramona ...