Los Angeles

Katy Perry will Kloster kaufen

Popstar Katy Perry und der Erzbischof von Los Angeles sind sich zumindest in geschäftlichen Fragen einig: Die Sängerin möchte ein früheres Kloster in den Hügeln von L.A. kaufen. Warum?  

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Ganz einfach: Die glamouröse Sängerin will das Kloster zum Privatdomizil machen. Die Erzdiözese der Stadt hat dem Deal über 14,5 Millionen Dollar (13,4 Millionen Euro) bereits zugestimmt. Doch einige betagte Nonnen kommen Perry und dem Kirchenmann in die Quere.
Das Tauziehen um das riesige Anwesen im mittelalterlichen Stil, mit einem Pool und weitem Blick über Los Angeles, ist zu einem handfesten Gerichtsstreit ausgeartet. Die kleine Gruppe des Ordens Immaculate Heart of Mary (Unbeflecktes Herz Mariä) hat das ehemalige Kloster für 15,5 Millionen Dollar (14,3 Millionen Euro) der Restaurant-Betreiberin Dana Hollister versprochen. Beide Parteien – die Schwestern und der Erzbischof – pochen auf das Verkaufsrecht für die Immobilie.

Eine friedliche Einigung ist nicht in Sicht. Geradezu kämpferisch legen sich die Schwestern Rita Callanan (77) und Catherine Rose Holzman (86) ins Zeug. Sie seien älter und gebrechlicher geworden, aber "wir sind weiterhin unabhängig und wir regeln unsere Geschäfte selbst", zitierte die New York Times aus einer Erklärung von Schwester Rita vor Gericht. Anfang der 1970er Jahre war der Orden in die alte Villa eingezogen. Jetzt sind nur noch fünf Schwestern übrig, vor vier Jahren zogen sie aus.

Beide Seiten gehen mit Klagen gegeneinander vor, um den jeweils anderen vom Verkauf abzuhalten. Ende Juli und im Oktober müssen die zerstrittenen Parteien erneut vor den Richter treten. Der Deal der Nonnen mit Dana Hollister sei "schrecklich", regte sich nach Angaben der Los Angeles Times am Montag der Anwalt der Erzdiözese auf.

Die Geschäftsfrau habe nicht genug Cash, die Nonnen verlangten von Hollister nur eine geringe Anzahlung, so die Sorge der Erzdiözese. Ihre Wunschkandidatin Perry dagegen würde bar bezahlen. Die Kirchenleitung hat dem Orden zugesichert, der Millionen-Erlös aus dem Verkauf würde den Schwestern zufließen.

Doch das Nonnen-Duo ist der Popsängerin nicht wohlgesonnen. In einer Gerichtserklärung schrieb der Anwalt der Schwestern, dass Perrys "öffentliches Ansehen" gegen den Verkauf spreche. Schwester Catherine meldete in einem Schreiben an die Erzdiözese Bedenken an. Ein Deal mit Perry fühle sich an "als würden wir dazu gezwungen werden, unser Gelübde mit der katholischen Kirche zu verletzen".

Dabei hatte sich Perry eigens im Mai mit den Nonnen getroffen. Als Tochter eines Pfingstkirchen-Pastors ist sie streng gläubig aufgewachsen. Als Kind sang sie im Gospel-Chor, als Teenager ließ sie sich das Wort "Jesus" auf das linke Handgelenk tätowieren. Doch mit Hits wie "Teenage Dream", "California Gurls" oder "I Kissed a Girl", mit quietschbunten Klamotten und ständig wechselnder Haarfarbe hat die Pop-Prinzessin ihr Image radikal geändert. Die Sängerin hat den Streit ums Kloster bisher nicht kommentiert. Vermutlich werden die Richter das letzte Wort haben.

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