Glück und Elend des Dorflebens: Juli Zehs großer Gesellschaftsroman "Unterleuten" erinnert in seinem Figurenreichtum an russische Romane des 19. Jahrhunderts.
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D er Gesellschaftsroman ist so gut wie tot. Man kann nicht mehr wie Balzac, Tolstoi oder auch Thomas Mann schreiben; allenfalls US-Autoren wie Jonathan Franzen (oder ostdeutsche wie Uwe Tellkamp und Lutz Seiler) haben noch den Ehrgeiz, Geist und Atmosphäre einer Epoche in großen Panoramen abzuschildern. Juli Zeh wollte sich schon immer mal in der "literarischen Königsdisziplin" versuchen. Jetzt, nach fast zehn Jahren Arbeit, legt sie einen voluminösen gesamtdeutschen Gesellschaftsroman ...