Drei Fragen an
Jorinde Wiese: „Chinesisch ist meine Geheimsprache“
DREI FRAGEN AN Jorinde Wiese, die den Chinesisch-Wettbewerb in Heidelberg gewonnen hat.
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Bei dem diesjährigen 15. "Chinese Bridge" Wettbewerb in Heidelberg hat Jorinde Wiese, Sinologie-Studentin an der Universität Freiburg, den ersten Platz gewonnen. Bald wird sie nach China aufbrechen, um dort Deutschland zu vertreten und mit den Gewinnerinnen und Gewinnern aus der ganzen Welt um einen Platz im großen Finale zu kämpfen. BZ-Mitarbeiterin Tong Li hat sich mit Jorinde Wiese über deren Erfahrungen unterhalten.
Wiese: Ich hatte viele Träume und Pläne für meine Zukunft. Als nichts so lief wie geplant, habe ich diese Entscheidung sehr spontan getroffen. Ich wollte einfach etwas Verrücktes machen. In meiner Schulzeit gab es ein paar chinesische Schülerinnen, die allesamt sehr nett waren. Ich habe damals aus Spaß selbstständig Dänisch gelernt und sie sagten im Scherz zu mir: "Wenn du Dänisch lernst, kannst du sicherlich auch Chinesisch lernen." Doch ich war mir da nicht so sicher. Heute bin ich aber froh, dass ich diese Schnapsidee hatte, Chinesisch zu lernen. Die beste Schnapsidee, die ich je hatte! Außerdem ist Chinesisch meine Geheimsprache geworden. Ich liebe all die wunderbaren Zeichen!
BZ: Welche lustigen Erfahrungen haben Sie während des Studiums der Sinologie erlebt?
Wiese: Da gibt es schon einiges. Im zweiten Semester traf ich mich mit einem chinesischen Tandempartner und wir korrigierten zusammen kleine Texte, die ich selber auf Chinesisch geschrieben hatte. Damals konnte ich bloß einfache Sätze schreiben wie zum Beispiel: "Das Wetter ist schön. Ich bin glücklich. Wir gehen jetzt nach Hause." Mein Tandempartner musste lachen und sagte: "Das ist ja lustig, genauso habe ich in der zweiten Klasse geschrieben!" Sowohl meine krakelige Handschrift als auch der Inhalt hatten ihn an seine Grundschulzeit in China erinnert.
BZ: Welche Tipps können Sie empfehlen, um gut Chinesisch zu lernen?
Wiese: Es gibt tausend gute Tipps, aber ich glaube das Wichtigste ist, dass man sich von niemandem sagen lässt, Chinesisch zu lernen sei eine Sache der Unmöglichkeit. Natürlich gehört sehr viel Fleiß und Disziplin dazu, aber bei all der Arbeit sollte man nie vergessen kreativ zu sein. Neben dem Lehrmaterial sollte man mit Spaß bei der Sache bleiben und sich beispielsweise chinesische Serien im Internet anschauen. Ich trainiere damit mein Hörverständnis und lerne viele Sätze, die ich im Alltag anwenden kann.
"Chinese Bridge" ist ein Wettbewerb, der den Chinesischlernenden aus aller Welt die Chance bietet, ihre Chinesisch-Kenntnisse auf einer internationalen Bühne unter Beweis zu stellen.
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