Jeder muss seinen eigenen Weg finden – und gehen
Die achten Klassen der August-Macke-Schule in Kandern haben das Theaterstück "Nur Mut" gesehen – und zwar online.
Lina Hügin, Klasse 8b, August-Macke-Schule (Kandern)
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Es wird gerade eine Szene gespielt, in der die Klasse in den Sommerferien ist. Sie liegen unter Pflanzen und auf Poolnudeln. In dem Stück "Nur Mut" von Tempus Fugit geht es um eine Lehrerin und sieben Schülerinnen und Schüler. In diesem Schuljahr steht für die gesamte Klasse die Berufsorientierung an. Die Jugendlichen sind eher weniger daran interessiert, dennoch müssen sie ein Praktikum machen.
Das Stück spielt die meiste Zeit in der Schule, die mit Hilfe von ein paar Stühlen auf einer sonst leeren Bühne dargestellt wird. Eine der Schülerinnen ist Mona. Sie ist ein unauffällig gekleidetes Mädchen, das die Haare zu einem Zopf zusammengebunden hat. Sie lebt bei ihrem Freund, dem sie in seiner Bäckerei helfen muss. Sie ist eher schüchtern, aber nett zu ihren Mitschülern.
Ein weiterer Schüler ist Torsten. Er lebt bei seinem Vater und soll später mal seine Autolackiererei übernehmen. Torsten ist kein guter Schüler und oft aggressiv zu seinen Mitschülern. Am meisten hat er es auf seinen Mitschüler Martin abgesehen. Er mobbt und schlägt Martin, doch die Mitschüler helfen Martin nicht. Sie schauen zu.
Ich finde, die Jugendlichen werden sehr real von den Schauspielern gespielt. Manchmal vielleicht auch ein bisschen zu übertrieben, aber eigentlich sehr gut getroffen. Meinen Mitschülerinnen und Mitschülern hat nicht so gefallen, dass ein Schüler in dem Theaterstück die ganze Zeit geschlagen und beleidigt worden ist.
In normalen Zeiten würde diese Theatergruppe zu uns in die Klassen kommen und das Stück vor Ort spielen. Direkt. Doch Corona lässt das zum gegenwärtigen Zeitpunkt leider nicht zu, darum ist dieses Mal alles anders. Die Schüler sitzen zuhause vor ihren Laptops, Tablets oder Handys, um sich das Stück virtuell über das Programm Alfaview anschauen zu können.
Das Stück ist in zwei Phasen geteilt. Im ersten Teil spielen die Schauspieler die Szenen als normales Theaterstück. Manche Handlungen der Personen finde ich nicht so gut. Daher empfinde ich es als großartig, was danach passiert: In der zweiten Phase dürfen wir als Zuschauer einzelne Szenen heraussuchen, um die Handlungen der Personen zu verändern. Ein Moderator vermittelt zwischen den Schauspielern und den Schülern zuhause vor ihren Bildschirmen. So können Szenen immer wieder verändert oder in direkten Gesprächen mit "Mona" und "Torsten" deren Beweggründe direkt erfragt werden.
Das Theaterstück "Nur Mut" der Gruppe Tempus Fugit fand ich persönlich insgesamt gut. In dem Stück wurde zwar sehr viel gestritten, aber ich fand auch die Teile, in denen es um Berufsorientierung ging, sehr interessant. Für mich hat Theater am Bildschirm auf jeden Fall funktioniert. Ich denke, das hat eine Zukunft. Wenn man es hinbekommt, dass die Technik besser funktioniert, ist das bestimmt eine gute Möglichkeit, gerade in dieser Zeit, in der man keine Theater besuchen darf.
Ich nehme aus dem Stück einiges mit, zum Beispiel dass man seinen eigenen Weg finden muss und sich in mehrere Richtungen umschauen sollte, was den Beruf angeht. Ich nehme auch mit, dass man mehr auf seine Mitmenschen achten soll und, falls sie Probleme haben, ihnen auch helfen soll.
Ich wünsche den Figuren aus dem Stück genauso wie mir und meinen Mitschülern, dass wir unseren eigenen Weg finden werden sowie einen Beruf, der uns Spaß macht.
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