Ist doch typisch!
Es macht Spaß, einen ganzen Tag lang einfach nur unter seinesgleichen zu sein
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Beim Jungentag im Vauban
"Was war das Beste am Jungentag", fragt der Betreuer Matthias Kleindienst in die Runde. "Breakdance!", rufen die einen. "Flieger bauen", die anderen. Für die Olympiade gibt es auch Buh-Rufe. Da mussten sich die 45 Buben in folgenden Disziplinen bewähren: Gläser abtrocknen, Nägel einschlagen, Krawatte binden, Kartoffel schälen. Lukas setzt gekonnt den Sparschäler an seine XXL-Kartoffel. Er hat das auf einer Kochfreizeit schon geübt und deshalb eine extra große bekommen. Caspar schält eine kleine, denn es ist die erste Kartoffel seines Lebens. Er isst sie gleich auf. Selbst geschält schmeckt einfach gut.
Bernhard Hartenstein zeigt den Jungs, wie man eine Krawatte bindet. Milan hat die Knoterei ganz alleine geschafft. Bernhard Hartenstein ist sein Lob noch nicht losgeworden, da ist Milan schon wieder weg. Nur ein einziger Junge will den fertigen Knoten auch im Spiegel bewundern. Moritz hat mit viel Spülmittel das mit Margarine verschmierte Fenster wieder sauber gekriegt. Bevor Jan das Fensterputztuch in die Hand nimmt, fragt er: "Was ist hierbei das Ziel?" "Dass das Fenster blitzesauber wird", antwortet ihm Matthias Kleindienst vom Olympischen JuKS-Komitee. Es geht nicht um Schnelligkeit, nicht um Punkte. Dabei sein ist alles. Das scheinen die Jungen schwerer auszuhalten, als Gewinner und Verlierer zu sein. Jungen eifern mit Freude um die Wette und bleiben dabei dickste Freunde. "Komm, wir bewähren uns", schlägt Manuel seinen Freunden bei einer Kissenschlacht in der Pause vor. Sie pfeffern sich die Kissen so heftig um die Ohren, dass sie umfallen und übereinander purzeln. Wer unten liegt, soll möglichst lange nicht nach Luft japsen. Klar, dass das kein Spiel für Mädchen wäre. Überhaupt ist es entspannend, einen Tag lang nicht auf Mädchen achten zu müssen.
Phillipp lässt vor dem Würstchengrillen noch mal sein Flugzeug segeln. Zufrieden guckt er ihm hinterher. Wie viele Jungs bastelt er gerne. Besonders, wenn das fertige Werk sich hinterher bewegt. Es macht Spaß, einfach mal nur Junge zu sein.
Beim Mädchentag in St. Georgen
Mehr als sechzig Mädchen sind zum Mädchentag gekommen. Dafür geht es erstaunlich ruhig zu. "Die Stimmung ist sehr gut" stellt auch die Betreuerin Susanne Wenig fest. In der Holzwerkstatt arbeiten die Mädchen an ihren selbst gemachten Türschildern. Die leuchten in kräftigen Farben und viele sind mit glitzerndem Staub verziert. Mädchen haben es einfach gerne schön. Pink und rosa ist hier nichts. Sind das überhaupt noch Mädchenfarben, fragen wir. "Nein" heißt es einhellig. Das sind längst Modefarben der Jungs. Arbeiten die Mädchen auch in der Holzwerkstatt, wenn Jungs dabei sind? Keines der Mädchen meint, dass es sich dann anders verhält. "Die Mädchen sind aufmerksamer bei der Sache, aber es sind nicht immer nur die Jungs, die stören. Das machen auch Mädchen", meint Elisa.
In der Klettergruppe erklärt die Betreuerin den Mädchen, wie man jemanden mit dem Seil sichert. Auf Bäume klettern ist für die Mädchen keine neue Erfahrung. Das Sichern hingegen schon. Ganz hoch zur Baumspitze zu kommen, ist eine knifflige Angelegenheit. Ganz oben gibt es kaum Möglichkeiten einen sicheren Halt zu finden. Manche schaffen es trotz der Zurufe der anderen nicht ganz hoch. Das macht aber nichts. Hier geht’s um den Spaß.
Zeit für eine Pause. Es gibt leckere Waffeln. Als sich alle drinnen versammeln, wird es doch noch laut. Alle reden durcheinander und stürmen gleichzeitig auf den Waffelstand los. "Das wäre bei den Jungs genauso", meint Malika. Beim Waffelessen reden wir noch mal darüber, was nun typisch Mädchen sei. Die Mädchen überlegen. "Vielleicht, dass Mädchen Zettel schreiben?" "Außerdem gehen Mädchen immer zusammen aufs Klo." Und Jungs? Was ist für die typisch? "Jungs träumen davon, reich zu werden und coole Autos zu fahren. Aber sie überlegen nie, wie sie das erreichen können." Da stimmen einige zu.
Auf der Singstar-Party singen dann alle mit der Band Juli: "Es war ne geile Zeit". Hätten die Jungs da gestört? "Nein", die Mädchen sind sich sicher, "die wären längst draußen Fußball spielen".
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