In Straßburg bebte die Erde leicht
Institut vermutet Geothermie-Bohrungen als Ursache, was die betreffende Firma zurückweist.
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Am Straßburger Institut für Geophysik (Institut de physique du globe) hält man das Beben für sehr wahrscheinlich menschengemacht. Die Bohrungsarbeiten für ein Geothermiekraftwerk auf dem Gelände der ehemaligen Straßburger Erdölraffinerie könnten Jérôme van der Woerd zufolge – den Wissenschaftler zitiert die Straßburger Zeitung Dernières Nouvelles d’Alsace – der Verursacher sein. "Geothermische Bohrungen sind in der Lage, solche Schocks in der Erdkruste zu provozieren", erläuterte van der Woerd.
Laut van den Woerd ist es entlang eines bereits bestehenden Risses in der Erdkruste zu einer Reibung gekommen, die das Beben ausgelöst habe. Zu Schäden könne es bei einem Beben dieser Kategorie höchstens bei Gebäuden kommen, die in schlechtem Zustand seien.
Der Betreiber der Bohrung, Fonroche, weist einen Zusammenhang mit den Bohrarbeiten allerdings von sich. Seit dem 8. November ruhen dort plangemäß die Arbeiten an der Bohrstelle, erklärte ein Mitarbeiter von Fonroche. Personal, das während des Bebens vor Ort gewesen sei, habe das Zentrum des Bebens aufgrund der Messgeräte vor Ort mindestens fünf Kilometer im Süden der Bohrung ausgemacht.
Im Elsass war zuletzt im Februar 2003 ein Erdbeben spürbar. Es ging von Saint-Dié in den Vogesen aus und lag bei einer Stärke von 5,4. Damals wurde eine Aufführung in der Straßburger Oper abgebrochen und das Gebäude evakuiert. In der aktuellen Situation rät die Straßburger Präfektur der Bevölkerung für den Fall erneuter Stöße Wasser, Strom und Gas abzustellen und sich im Freien von allem, was einstürzen könnte, fernzuhalten.
Im badischen Staufen wie im elsässischen Lochwiller haben geothermische Bohrungen vor Jahren den Untergrund destabilisiert. In beiden Fällen waren die Bohrungen nicht fachgerecht abgedichtet worden, so dass eine Gipsschicht mit Wasser in Berührung kam. Das aufquellende Gestein hat etliche Häuser bis heute unbewohnbar gemacht.
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