In den Beutel, fertig, los

Neugeborene Kängurus sind winzig klein / Am Bauch ihrer Mütter entwickeln sie sich fertig.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Huhu, hier bin ich!  | Foto: Ingo Schneider
Huhu, hier bin ich! Foto: Ingo Schneider
Schon mal was in einen Beutel getan? Sportsachen zum Beispiel? Okay, blöde Frage. Nach Turnschuhen oder Schwimmsachen ist schließlich schnell gegriffen und – stopf, stopf, stopf – ist alles auch schon drin. Die meisten Sachen kommen tatsächlich auf diesem Weg in einen Beutel. Beim Känguru ist das anders. Ihre Babys machen alles selber. Sie stopfen sich sozusagen selber in den Beutel ihrer Mutter. Und das, obwohl sie bei ihrer Geburt klitzeklein und total unterentwickelt sind.

Wenn sie aus der Geschlechtsöffnung ihrer Mutter kommen, sehen sie ein bisschen aus wie ein glibberiges, rotes Gummibärchen. Da sind sie gerade mal um die 30 Tage alt. Augen, Ohren oder Sprungbeine haben sie noch keine. Aber einen Kopf und direkt darunter zwei ganz kleine Ärmchen. Und damit ziehen sie sich am Fell der Mutter nach oben und krabbeln in den Beutel hinein. Dort bleiben sie erst einmal wochenlang, trinken, schlafen, trinken, schlafen – und werden dabei immer größer.

Die Zitzen der Mutter sind, klar, auch im Beutel. Ziemlich praktisch, oder? Wer jetzt aber glaubt, dass das neugeborene Kängurubaby sich daran festsaugt, der irrt. Saugen kann es nämlich noch gar nicht. Aber sein Mund umschließt die Öffnung, dann schwillt die Zitze an und pumpt Milch in das junge Känguru hinein. Passiert alles ganz automatisch.

Bei Valentin oder Valentina war das ganz genauso. Das ist das kleine Känguru auf dem Bild. Es lebt auf der Fancy Farm, einem Ponyhof in der Nähe von Freiburg. Übrigens Valentin mit oder ohne "A" ist ein Wallaby, eine ganz kleine Känguruart. Es heißt so, weil es am Valentinstag zum ersten Mal den Kopf aus dem Beutel seiner Mutter Skippy gesteckt hat. Da war es bereits fünf, sechs Monate alt. Das ist übrigens der richtige Geburtstag eines Kängurus. Denn von der eigentlichen Geburt bekommt außer der Kängurumutter keiner was mit. Häufig wartet sie, bis es Nacht ist, und stellt sich ein bisschen abseits. Hüpfen ist während der Geburt natürlich nicht, das weiß sie. Denn das würde ihr Junges nicht überleben. Manche Kängurumütter legen ihren Babys sogar eine Spur. Mit der Zunge lecken sie den Weg zum Beutel vor und die Jungen folgen der Feuchtigkeit nach oben. Früher, als man es noch nicht besser wusste, wurde viel gerätselt, wie das Känguru in den Beutel kommt. Ist ja schon komisch, wenn sich da plötzlich ein Kopf aus dem Bauch schiebt.

Endlich auch mal ohne

Mutti die Welt erkunden

Manche Menschen glaubten, dass das Embryo durch die Zitze in die Bauchtasche geboren wird. Andere dachten, dass die Mutter es nach der Geburt mit den Zähnen packt und hineinsetzt. Aber so ist es ja nicht.

So ein Känguru bleibt übrigens ziemlich lange im Beutel. Je nach Art bis zu neun Monate, danach will es auch mal ohne Mutti die Welt erkunden. Bei Gefahr springt es aber schnell wieder zurück. Und das hat dann manchmal echt was von Stopfen. Weil das kleine Känguru nicht mehr so recht in den Beutel passen will.

Auch im Zoo Basel gibt es derzeit fünf Junge im Beutel: Vier davon haben sich schon blicken lassen, das fünfte allerdings ist nur als Beule am Bauch zu erkennen. Das braucht noch ein paar Tage, bis es Lust auf Geburtstag hat.
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel