IG will nicht länger warten
Die IG Pro Kandertalbahn warnt vor weiterem Zuwarten bei der Reaktivierung der Kandertalbahn. Jetzt gehe es um die Bereitstellung und Organisation von kommunalen Mitteln zur Vorplanung, so die Auffassung.
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Bezug nimmt die IG dabei auf Äußerungen von Kanderns Bürgermeisterin Simone Penner, die auf BZ-Nachfrage erklärt hatte, dass sie es für wichtig halte, dass nun erst einmal in einer vertiefenden Studie alle Fakten zusammengetragen werden. Dann könne man weiter sehen. Zudem sei es ganz wichtig, dass sich alle Gemeinden entlang der 14 Kilometer langen Strecke zwischen Haltingen und Kandern zusammensetzen und ihre Positionen austauschen. "Wir müssen uns auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen", lautet Penners Credo. Das bedeute in ihren Augen, dass niemand übergangen werden dürfe und alle betroffenen Gemeinden in ein Boot geholt werden sollten.
Prädestiniert für die Aufgabe eines Moderators solcher Gespräche sei in ihren Augen Landrätin Marion Dammann. Wenn da eine Gemeinde vorpresche, sei das der Sache nicht dienlich, erklärt sie und relativiert damit die Rolle Kandern. Vorreiter wolle man da nicht sein. Zu dieser Diskussion gehört in Penners Augen auch, dass die Kanderner Bürger selbst sagen, was sie eigentlich wollen.
Dem hält die IG entgegen, dass die Bürger sich in den letzten 20 Jahren mehrfach und mehrheitlich für eine Reaktivierung engagiert hätten und das auch mit einer Übergabe einer Petition an Landrätin Dammann mit 2100 Unterschriften Ende 2019 manifestiert haben. Am Schluss kumulierte sich die Unterschriftenzahl auf 3500. "Im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzepts Binzen sprachen sich 64 Prozent der Teilnehmenden einer begleitenden Umfrage für eine Reaktivierung der Kandertalbahn aus", ruft die IG in Erinnerung.
Vom Raumkonzept 2040 über die Verkehrsstudie 2021 und die Machbarkeitsstudie 2022 und dem Stadtentwicklungskonzept Kandern 2035 (2020) sei die Bevölkerung rege beteiligt gewesen. "Es existiert ein im Kreistagsportal dokumentierter Zeitplan aus dem Jahre 2021 und neu erarbeitete Lösungsvorschläge basierend auf Praxisbeispielen die eine Realisierung vor Ende 2030 möglich machen", schreibt die IG. Diese Vorschläge seien dem Landratsamt übergeben worden.
Nicht nachvollziehen können die Mitglieder der IG den Hinweis von Penner, dazu, dass es nun, nach dem Vorliegen der überarbeiteten Nutzen-Kosten-Rechnung, der deutlich über eins liegt und damit die Maßnahme als wirtschaftlich machbar anerkannt hat, nicht schnell weiter gehe.
"Die Prozesse sind standardisiert und für mündige Bürger leicht verständlich auf den Webseiten des Bundesministeriums für Verkehr, des Landesverkehrsministeriums, des Bürgerportals des Landkreis Lörrachs sowie unzähligen Verkehrsverbänden dargestellt. Die Laien verstehen dies." Insofern seien diese Prozesse für den Bürger "irrelevant", da vor allem die Angebotserweiterung und -Qualitätsverbesserung im Vordergrund stünden. "Mit einer wirtschaftlich prognostizierten S-Bahnverbindung im 30 Minutentakt nach Basel und einer Reisezeitverkürzung von heute 62 auf später 38 Minuten ist dies der Fall, schreibt die IG und wundert sich über das Zaudern.
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