Ideen für eine Öffnung der Kirche St. Michael
Wie kann die – derzeit gesperrte – Kirche St. Michael in Grenzach mit Leben erfüllt werden? Dazu gab es jetzt ein "Inspirationstreffen".
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Seit September 2024 ist die Kirche wegen baulicher Beeinträchtigungen gesperrt. Zwar sei Geld für die Instandsetzung da. Doch es geht um mehr. Eine Kirche sei viel mehr als nur ein Gebäude, sie lebe von der Gemeinschaft und Begegnung – nicht nur an Ostern und Weihnachten, wenn viele U-Boot-Christen auftauchen.
Aus diesem Grund hatte das Gemeindeteam bereits im Februar zu einem ersten Workshop "Ideen für St. Michael" aufgerufen, an dem rund 40 Interessierte teilnahmen. Jetzt folgte mit mehr als 20 Personen das "Inspirationstreffen I". Der überwiegende Teil der Teilnehmenden war bereits beim ersten Treffen dabei, was den Ideenfluss einfacher machte. Moderiert wurde die Veranstaltung von Michael Oertlin, Mitglied des Pfarrgemeinderates.
Drei Mitglieder hatten sich seitdem Konzepte angeschaut – seien es universitäre Seminararbeiten oder die Art und Weise, wie andere Kirchengemeinden in der Region und in der Schweiz damit umgehen. Die drei stellen die Konzepte der hybriden Nutzung in der Theorie und Praxis vor. Das erste Projekt, das Stephanie Stein vorstellte, basiert auf Seminararbeiten aus Luzern. Das Projekt "Das Kirche" zeige neue Perspektiven auf, was möglich und was denkbar sei. Man setze hier auf eine Koexistenz und die Kreativität der Gemeinschaft. Die Lösung laute: Koexistenz mit Synergien.
Warum soll man einen so großen Raum wie eine Kirche alleine besitzen, wenn man nur einmal am Tag eine Kerze anzündet und maximal einen Gottesdienst pro Woche feiert? Es sei ein Bedürfnis der Menschen, einen Begegnungsraum zu schaffen und eben auch einen Raum der Stille oder im Sommer einen Raum der Kühle, warf Michael Oertlin ein.
Silvia Übelin hat sich die Kirche St. Johannes in Emmendingen herausgesucht, bei der der Auftakt zur neuen Nutzung im Oktober 2024 und der Start Anfang des Jahres liegt. Seitdem werde diese Kirche hybrid genutzt. In der Konzeption gebe es drei Säulen: Liturgie und Spiritualität, Soziales und Bildung sowie Kunst und Kultur. Die Räume der Kirche böten Platz für Veranstaltungen, Bands, Proben und Feiern. Noch stünden sie dort am Beginn eines Weges ins Ungewisse und brächten eine hohe Fehlertoleranz mit. Aber die gewollte Richtung sei eingeschlagen.
Stephan Schirl hatte sich die Theresienkirche in Allschwil in der benachbarten Schweiz als Anschauungsprojekt ausgesucht. Das Konzept heißt dort "Theresia Kultur Begegnung". Dort könne der Kirchenraum, der für 300 Personen ausgelegt sei, als Veranstaltungsort für Konzerte und Kultur, als Treffpunkt und für Bewegungsangebote, Kurse und Vorträge, Vereins- und Gesellschaftsanlässe, Firmenfeiern und auch Hochzeiten gemietet werden. Die Kirche habe auch zahlungskräftige Sponsoren, was es natürlich einfacher mache. Daneben gebe es einen kleinen und einen großen Saal, eine Küche und Gruppenräume und auch eine Gartenfläche. Das seien nahezu identische Voraussetzungen und Ausgangslage wie bei St. Michael – inklusive der Lage an der Basler Straße.
Es folgte ein Austausch in kleinen Gruppen und danach ein gemeinsames Fazit. Alle waren sich einig, dass sie sich eine derartige Nutzung von St. Michael vorstellen können und dass eine behutsame Öffnung für Neues eine gute Idee sei. Die Anwesenden betonten die große Chance für die Kirche und es entstehe damit ein neuer Begegnungsort für Kultur, Gemeinschaft und Spiritualität in Grenzach-Wyhlen. Thomas Dix riet zu einer Online-Umfrage bei allen Gemeindemitgliedern und in Grenzach-Wyhlen, damit man wisse, was denn konkret gewollt sei.