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"Ich werde nur von Steuerberatern gesiezt"

JUZ-INTERVIEW mit dem Ärzte-Bassisten Rodriguez Gonzalez über Professionalität, Privatsphäre und Provinzstädte.  

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Gibt's bei den Ärzten Pflicht oder Routine? Für die JuZ sprachen Priska Bossler und Yannic Federer mit Ärzte-Bassist Rodriguez Gonzalez.

JuZ: Darf man dich noch duzen?
Rodriguez Gonzalez: Ich werde nur von Steuerberatern und anderen Obrigkeitspersonen gesiezt.

JuZ: Sind kleine Städte wie Freiburg für euch nur Pflichtprogramm?
Rod: Wenn man auf großen Festivals spielt, zu denen mehr als 20 000 Leute kommen, dann kann man nicht im Umkreis von diesen großen Sachen auch noch einzelne Konzerte spielen. Jetzt wollten wir mal wieder eine richtig lange Tour machen und auch an den Orten spielen, an denen wir schon länger nicht mehr waren. Da haben wir gesagt, spielen wir eben mal wieder in Freiburg.

JuZ: Woher nehmt ihr nach all den Jahren die neuen Songs, die neuen Einfälle? Ist das eine Frage der Routine?
Rod: Nee, es gibt keine Routine. Die einzige Routine beim Songschreiben ist vielleicht, dass du weißt, was du nicht willst. Du machst einen Song und dann hörst du so ein halb fertiges Ding. Wenn das interessant klingt, verfolgst du die Fährte weiter. Früher hat dieser Prozess wahrscheinlich länger gedauert. Aber sich mit Routine hinzusetzen und ein Lied in eine bestimmte Richtung zu schreiben, passiert vielleicht in einem von tausend Fällen. Wir können von Glück sagen, dass wir noch Ideen haben. Anderen Bands - ich möchte keine Namen nennen - fällt seit Jahren nichts mehr ein. Ich staune selber darüber, dass wir doch noch so viel Spontaneität besitzen, vielleicht weil wir nicht so aufeinander hocken. Wir freuen uns, zusammenzuarbeiten, Platten zu machen, auf Tour zu gehen, aber den Rest der Zeit macht jeder sein Ding.

JuZ: Kommen sich die Soloprojekte und die Ärzte nicht manchmal in die Quere?
Rod: Ich finde die Soloprojekte, die jeder hat, eine tolle Sache. Es geht halt nicht alles in die Ärzte rein, sonst wäre diese Band nur noch ein Teller bunter Knete. Aber wenn beispielsweise Farin ein Konzert mit seiner Band hat, eigentlich aber ein Termin mit den Ärzten wäre, ist das natürlich sein Problem, weil die Ärzte vorgehen. Die Ärzte sind sozusagen das Mutterschiff.

JuZ: Darüber, wie ihr lebt, konnten wir nichts Genaueres herausfinden . . .
Rod: Das ist Privatsphäre und es freut mich, dass ihr das nichts herausfinden konntet. Jeder von uns lebt wie er lebt - und darüber wird auch kein Kommentar in der Öffentlichkeit abgegeben. Das respektieren selbst die Fans, die vor unseren Wohnungen lauern, um einen Blick von uns zu erhaschen oder ein Autogramm von uns zu bekommen. Wenn man denen erklärt: Das ist mein Privatleben und wenn du ein Autogramm willst, dann hast du hier eine Autogrammadresse, dann sagen viele, ja, tut mir Leid. Und dann kommen die auch nicht mehr.

JuZ: Wie sah das in Freiburg aus? Konntet ihr euch einigermaßen frei bewegen?
Rod: Ja, wir hatten drei Bodyguards dabei, das ging ziemlich ungestört (lacht). Wir haben normalerweise nur einen Bodyguard dabei, gestern waren zwei Leute mehr dabei, weil wir hier eine etwas größere Produktion haben. Außerdem hatten die einen freien Tag und wollten mit uns ins Kino gehen. Wir waren froh mal wieder einen freien Tag zu haben.

JuZ: Gibt's bei euch auch Zoff?
Rod: Natürlich, das ist in jeder Beziehung so. Die Band ist eine Art Familie und da ist man sich halt nicht immer einig. Und das ist auch ganz gut so, sonst wären wir ja wie die Kelly-Family.

JuZ: Man hat früher viele Groupie-Geschichten von euch gehört. Können die Freiburgerinnen noch hoffen?
Rod: Immer! Wir sind alle noch zu haben. (lacht)

Ressort: Zisch

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