"Ich bin von einem Geistlichen missbraucht worden"
Als junges Mädchen wurde sie jahrelang missbraucht. 2014 entschloss sie sich, für die Anerkennung ihres Leids zu kämpfen – und fühlt sich heute mehr denn je von der Kirche allein gelassen.
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Sabine Meier [Name von der Redaktion geändert] ist aufgeregt, als sie das Freiburger Friedrichsbau-Kino betritt. Sie hat ein mulmiges Gefühl, sich extra ein paar Freunde mitgenommen, um "Verfehlung" anzuschauen. Der Film, Ende März angelaufen, handelt von einem Pfarrer, der Jugendliche missbraucht, und von der Frage, wie katholische Kirchenvertreter damit umgehen. Der Täter leugnet lange und beharrlich. Es geht ums Vertuschen, um interne Lösungen und verlorene Glaubwürdigkeit. Um Sätze wie "Die Kirche ist eine Mutter, und eine Mutter schlägt man nicht". Manches kommt Sabine Meier bekannt vor. Sie ist aufgewühlt, nimmt regen Anteil an der anschließenden Publikumsdiskussion. Dann sagt sie zum ersten Mal öffentlich: "Ich bin missbraucht worden."
Szenenwechsel: Meiers Wohnküche in einer Gemeinde in der Nähe von Freiburg. Wochenlang hat die 48-Jährige überlegt, ob und was sie der Öffentlichkeit über sich erzählen will. Bis heute wird sie von Erinnerungen an einen katholischen Geistlichen heimgesucht, der sie schon als Mädchen missbrauchte – über ...