Zisch-Interview

"Ich bin in der letzten Phase des Romans"

Lorena Simmel schreibt in Berlin gerade ihren ersten Roman. Sie arbeitet bei der Deutschen Presse-Agentur und liest bei einer Zeitschrift Korrektur, um Geld zu verdienen.  

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Schriftstellerin Lorena Simmel  | Foto: Privat
Schriftstellerin Lorena Simmel Foto: Privat
Zisch: Was machst du beruflich?
Simmel: Ich schreibe an meinem ersten Roman. Weil ich damit noch kein Geld verdienen kann, arbeite ich noch für die Deutsche Presse-Agentur, kurz dpa, und in der Redaktion einer Zeitschrift.

Zisch: Und was machst du da bei der Zeitung genau?
Simmel: Das ist ein Online-Magazin, da gibt es verschiedene Autorinnen und Autoren, die Texte schreiben. Und ich lese die Korrektur, also gucke, ob da Fehler drin sind.

Zisch: Rechtschreibfehler, oder?
Simmel: Genau. Rechtschreibfehler, aber auch, wenn ich zum Beispiel finde, jemand benutzt viel zu oft das gleiche Wort, dann streiche ich der Autorin oder dem Autor das an. Und dann mache ich Vorschläge, wie die Person ihren Text verbessern kann. Und bei der dpa schreibe ich Texte zu verschiedenen Themen. Zum Beispiel haben die einen Themenbereich Gesundheit. Da schreibe ich zum Beispiel darüber, was man gegen Heuschnupfen tun kann.

Zisch: Wie kam dir denn die Idee dazu, dass du schreiben willst?
Simmel: Ich habe schon früh in der Schule immer Spaß gehabt am Schreiben. Das lag, glaube ich, an meinen Deutschlehrerinnen, die das gefördert und mich darin bestärkt haben. Ich glaube, so habe ich Selbstbewusstsein darin entwickelt und das weiterverfolgt. Irgendwie bin ich immer auf dem Weg mit Texten und Literatur geblieben. Das macht mir bis heute Spaß.

Zisch: Was macht dir an der Arbeit Spaß?
Simmel: Am allermeisten Spaß macht es, wenn ich nicht für andere arbeite, sondern an meinen eigenen Texten. Da macht mir das Schreiben an sich, wenn ich also Textteile für den Roman oder Gedichte schreibe, am meisten Spaß.

Zisch: Ist deine Arbeit anstrengend?
Simmel: Ja. Im Moment bin ich in der letzten Phase des Romans. Da ist es manchmal körperlich anstrengend, weil ich so lange sitzen muss. Dann kriege ich Rückenschmerzen und weiß nicht mehr, wie ich noch sitzen soll. Ich baue mir dann ein Stehpult und stehe auf, aber das mache es dann oft auch nicht besser. Aber die Arbeit an sich ist natürlich nicht körperlich anstrengend wie zum Beispiel auf dem Bau zu arbeiten.

Zisch: Woher hast du die Ideen für deine Bücher und Gedichte?
Simmel: Also meistens entstehen die, wenn ich etwas erlebe oder zum Beispiel eine Person treffe, die ich interessant finde. Dann habe ich den Wunsch, etwas von dem, was ich gesehen oder erlebt habe, festzuhalten. Oder wenn ich eine Landschaft sehe und mir etwas daran so interessant scheint, dass ich finde, das soll nicht verloren gehen – dann fange ich an, das aufzuschreiben und so beginnt dann oft ein Gedicht oder ein längerer Text.

Zisch: Gibt es ein Gedicht oder ein Buch, das du besonders schön findest?
Simmel: Ein Buch, das ich jetzt gerade gelesen habe, ist von Simone de Beauvoir. Das heißt "Die Unzertrennlichen", da geht es um eine Freundschaft zwischen zwei Mädchen. Das fand ich sehr inspirierend und schön.

Zisch: Wird das auch manchmal stressig, wenn du so viele Sachen machst?
Simmel: Ja, manchmal nehme ich Aufträge an und dann weiß ich nicht, wie ich das alles fertigbekommen soll. Da wird es mir manchmal ganz schummrig zumute.

Zisch: Wie sind deine Arbeitszeiten?
Simmel: Wenn ich einen guten Tag habe, dann stehe ich um sieben auf, dann trinke ich mit meinem Mann Kaffee. Um 7.30 Uhr fange ich an zu arbeiten, dann mache ich bis ein Uhr, dann eine Stunde Mittagspause und dann noch mal bis so fünf Uhr. Ich versuche, Bürozeiten einzuhalten.

Zisch: Glaubst du, dass du mit deinem Beruf etwas in der Welt verändern kannst?
Simmel: Ich hoffe es. Ich hoffe, dass man mit dem, was man schreibt, auf die Menschen, die das lesen, einwirken kann, und dass das etwas in ihrer Wahrnehmung verändert. Vielleicht kann es auch ihr Verhalten in der Welt verändern – das wäre mein Traum.
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