Mode

Hosen mit Elefantenmuster sind seit Jahren der Renner bei Backpackern in Südostasien

Sie sind luftig bei 35 Grad, aber haben modisch gesehen nicht den besten Ruf. Wer mit dem Rucksack durch die Welt gereist ist, kennt sie: Elefantenhosen. Daheim landen sie meist im Kleiderschrank.  

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Zwei Touristen mit Elefantenhosen in Bangkok Foto: Caroline Bock (dpa)
Elefantenhosen, also dünne, weite Hosen mit wildem Elefantenmuster kaufen sich viele Reisende, weil sie schön billig sind, für einen Besuch im Tempel oder weil sie die Hosen exotisch finden. Daheim im deutschen Winter oder im Büro sind sie eher etwas für Mutige, landen meist tief hinten im Wäscheschrank. In Südostasien aber, da sind sie bei Backpackern beliebt wie Bier, Pfannkuchen mit Bananen oder Tattoos nach Vollmondpartys.

Die Hosen kosten umgerechnet keine vier Euro

Sie sind dort so typisch, dass es zum Beispiel in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh an Halloween ein einfaches Kostüm gibt: den Backpacker. Dafür braucht man nur eine Elefantenhose. Vielleicht noch ein Muskelshirt mit einer Biermarke drauf und aufgemalte Tattoos.

Besonders gut ist das Phänomen in Thailands Hauptstadt Bangkok zu beobachten, etwa im Rucksackviertel Khaosan Road. Es gibt in der Gegend Hostels, Kneipen, Tuk-Tuks, Garküchen und Tattoo-Stände unter freiem Himmel. Die Khaosan Road ist ein Universum für sich, manchmal das Erste, was junge Leute bei ihrer Asienreise sehen.

Dort kosten "Elephant Pants" umgerechnet um die vier Euro. Unter den Trägern: junge Japanerinnen oder auch ein etwas älterer Herr aus Italien. Stände sind leicht zu finden. Die weißen Elefantenmuster auf den schwarzen, roten oder blauen Hosen sind nicht zu übersehen. "Sie sind wirklich angenehm zu tragen, sie geben mir ein frisches Gefühl", erzählt die Spanierin Marissa Arranz. Renato Moran trägt sie aus praktischen Gründen, als Besucher einer königlichen Sehenswürdigkeit. "Ich musste mir welche für den Palast kaufen." Daheim in Peru anziehen? Nein, sagt der 31-Jährige. Jeung Meun-hun (34) aus Südkorea sagt auf die Frage, was ihm daran gefällt: Sie seien "einfach billig und bequem".

"Sie haben aber auch einen Touch von Hippie" Adam Geczy

Was es mit den Hosen auf sich hat? Schnitt und Muster erinnern an die Kleidung thailändischer Bergvölker. Elefanten sind wie im benachbarten Laos das Nationaltier. Früher waren sie auf der thailändischen Flagge zu sehen. Für einen Kulturwissenschaftler liegt der Vergleich mit Haremshosen aus dem frühen 20. Jahrhundert nahe. "Sie haben aber auch einen Touch von Hippie", sagt Adam Geczy von der Universität Sydney. Sie greifen vage auf Exotik zurück, so dass man sie nicht mehr einer bestimmten Kultur zuordnen kann. Das Signal: Ich bin anders. Hippie-Moden sind für den Wissenschaftler auch ein Protest gegen neue konservative Strömungen.

Thailänder tragen die Hosen kaum. Wenn, dann eher daheim, etwa als Pyjama. Die Händlerin Mantana Kernkangpu aus Bangkok sagt: "Ausländer mögen die Hosen, weil sie, wenn sie die Elefanten sehen, an Thailand denken." Die 44-Jährige würde sie selbst nicht anziehen. "Ich bin zu alt. Sie sind nicht mein Stil."
Schlagworte: Adam Geczy, Mantana Kernkangpu, Renato Moran
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