Hoffnung auf Waffenruhe in Gaza
In Doha arbeiten Unterhändler der Konfliktparteien an einer Deeskalation des Nahost-Krieges. Ein Entwurf sieht die Freilassung israelischer Geiseln sowie palästinensischer Häftlinge vor – und den Wiederaufbau des Gazastreifens.
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Bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, bei denen neben Katar Ägypten und die USA vermitteln, geht es unter anderem um die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für die Geiseln in der Gewalt der Hamas sowie um einen Abzug der israelischen Truppen.
Aus Hamas-Kreisen hieß es, es gebe große Fortschritte bei den Gesprächen. Man bemühe sich um einen raschen Abschluss. Die wichtigsten Hürden seien bereits beseitigt worden.
Die Hamas stellte sich bereits auf eine mögliche Freilassung palästinensischer Häftlinge ein: "Wir erneuern unser Versprechen (...), dass ihre Freiheit bald erreicht wird", so die Hamas. Im Zuge einer Waffenruhe 2023 hatte die Hamas umgekehrt 105 Geiseln freigelassen. Daraufhin entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen. Der Leiter des Häftlingsverbands, Kadura Fares, sagte der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan, man rechne im Rahmen eines neuen Deals mit einer Freilassung von 3000 palästinensischen Häftlingen. Die nun ausgearbeitete Vereinbarung orientiert sich den Berichten zufolge an einem Waffenruheplan, den US-Präsident Joe Biden 2024 vorgestellt hatte. Israelische Medien berichteten, in einer ersten Phase sollten mehr als 30 "humanitäre Fälle" unter den Geiseln freigelassen werden, erst danach junge Männer und Soldaten. Die dritte Phase sehe einen Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Gazastreifens und eine alternative Regierung des Küstenstreifens vor.
Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich kritisierte die sich abzeichnende Vereinbarung als "Katastrophe für die nationale Sicherheit des Staates Israel". Vielmehr sollte Israel "mit aller Kraft weitermachen, den ganzen Gazastreifen zu erobern und zu säubern".
Der designierte US-Vizepräsident J.D. Vance drohte der Hamas mit schwerwiegenden Konsequenzen, falls sie sich vor dem Machtwechsel in Washington nicht zu einem Deal mit Israel durchringen sollte. Unter anderem bedeute es, "die Israelis in die Lage zu versetzen, die letzten Bataillone der Hamas und ihre Führungsriege auszuschalten", meinte er.
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