Trockenheit
Hochschwarzwald: Mancherorts wird das Wasser knapp
Nach dem trockenen Sommer sind einige Quellen versiegt, im Hochschwarzwald gibt es in manchen Dörfern kaum mehr Wasser. Die Landwirte haben Probleme, ihr Weidevieh zu versorgen.
Di, 22. Sep 2015, 19:04 Uhr
Südwest
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Nach dem Sommer und einem immer noch trockenen Herbst sei diese Situation in den Schwarzwaldhöhen zu erwarten gewesen, sagt Markus Weiler, Professor für Hydrologie an der Universität Freiburg. Denn den Quellen ist schlicht der Wassernachschub ausgegangen, und selbst wenn es jetzt länger regnen sollte, brauche es geraume Zeit, bis die Grundwasserspeicher in den Bergen wieder aufgefüllt sind. Es könne bis in den Winter hinein, ja, bis zur Schneeschmelze dauern, ehe die Trinkwasserversorgung dort wieder ihren Normalstand erreiche.
Aus dem Fels des Schwarzwalds – Gneis und Granit – fließt zwar relativ sauberes Wasser, aber dessen Menge ist aufgrund der kleinen Reservoire im Untergrund beschränkt. Die sind im Sommer weitgehend geleert worden. Doch selbst wenn es jetzt regnet, sättigen sich erst einmal die mächtigen, ausgetrockneten Böden mit Feuchtigkeit, die zuerst die Pflanzen aufnehmen, ehe das Niederschlagswasser zur Ebene des Grundwassers hinunterströmt.
Deutlich sichtbar ist der Wassermangel auch am Fuß der Berge – am anhaltend niedrigen Wasserstand der Dreisam, aber auch der Wiese, der sich selbst durch Gewitter im Schwarzwald kaum verändert. Der Freiburger Wasserversorger Badenova hat deshalb schon vor vielen Jahren zusätzlich zum Ebneter Brunnen, der das Trinkwasser aus dem großen, aber doch begrenzten Grundwasserstrom der Dreisam holt, in Hausen sich auch den ungleich mächtigeren Grundwasserstrom des Rheins erschlossen. In ähnlicher Weise sollten sich nach Weilers Überzeugung die höhergelegenen Orte im Schwarzwald absichern, indem sie über Trinkwasserverbünde gewährleisten, dass sie Wasser aus den Tallagen beziehen können.
Noch aber befürchten die meisten Gemeinden im Hochschwarzwald keine Probleme. Anders sieht es etwa auf den Belchenhöfen in Neuenweg aus: Drei der vier Quellen, die sie mit Trinkwasser versorgen, sind versiegt. Ein Anschluss an das gemeindliche Versorgungsnetz besteht nicht – wird jetzt aber wieder diskutiert, wobei mit Kosten von einer Million Euro gerechnet wird. In Breitnau versorgen sich Landwirte, deren Brunnen kein Wasser mehr hergeben, über Hydranten der Gemeinde.
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