Historische Bilder begeistern
Wie sah es in Kippenheim früher aus und wie ist es heute? Stephan Hurst hat das bei einem Vortrag im Bürgerhaus gezeigt. Die Resonanz war groß – wie schon bei Teil 1 im Herbst.
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Stephan Hurst knüpfte an die erste Auflage seines Vortrags "Ansichtssache" an und zeigte das letzte Foto der damaligen Veranstaltung. Damit nahm er den Faden seines durch Fotografien untermauerten Vortrags wieder auf. Ein Bild der Mattmühle aus dem Jahr 1895 hatte damals den Schlusspunkt gesetzt, jedoch die Frage offengelassen, wo im heutigen Gewerbegebiet Kippenheims die Mühle gestanden hatte. Hurst löste live vor Ort auf: Er legte Kartenmaterial aus dem Jahr 1968 über eine aktuelle Luftaufnahme des Ortes – und der ehemalige Mühlenstandort wurde auf einem Privatgrundstück identifiziert.
"Von der Resonanz auf den Vortrag im vergangenen Jahr bin ich schlicht und einfach überwältigt", begann Hurst seinen Vortrag. "Vielfach wurde ich angesprochen und habe für den heutigen zweiten Teil Fotos aus Privatbesitz bekommen, die nicht nur einen Blick auf die Gebäude, sondern auch hinter die Türen der Häuser freigeben."
Entlang der heutigen Hauptstraße gab es eine Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften. Einige bestehen noch, andere werden anders genutzt und wieder andere sind zum Leidwesen des Referenten der "Abrissbirne" zum Opfer gefallen. Mit Fotos stellte er Neubebauungen der Grundstücke, Veränderungen an der ursprünglichen Bausubstanz und Nutzungsänderungen einander gegenüber.
Ein Beispiel: der ehemalige "Salon Figaro", den Inhaber Rolf Bauer einst mit einer Leuchtreklame für Dauerwellen und Haarpflege bewarb. Sein Sohn Joachim führt den Salon weiter. Für den Vortrag hatte er auch Fotos vom Innenraum zur Verfügung gestellt.
Im Eckhaus auf der anderen Seite der B3 befand sich die Bäckerei Weber. Nach dem frühen Tod ihres Mannes führte Elisabeth Weber den Laden weiter, bis Sohn Eberhard übernahm. Auf Fotos der Familie lächelt sie über die Verkaufstheke in die Kamera. "Jedes Kind, das auf dem Weg zur Schule noch kurz bei ihr reinschaute und für zehn Pfennige Naschzeug kaufte, hat sie mit Namen gekannt", sagte eine Zuschauerin zu ihrem Sitznachbarn.
Auch von der zweiten Bäckerei, am Fuß des Schulbergs gelegen, sind Fotos aus dem Familienalbum zu sehen. Sie zeigen: das "Berner’s" war mehr als eine Bäckerei mit Ladengeschäft. Es gab ein Café und im Keller eine Bar. Der dort ausgeschenkte Pfefferminz- und Kirschlikör gelten als legendär.
Kippenheim hatte außerhalb einen Bahnhof mit Gaststätte. 1910 wurden dort 47.000 Fahrkarten gelöst, belegen Aufzeichnungen. Viele Anwesende pendelten einst von dort zur Arbeit.
Nach drei Stunden ging ein emotionaler Abend voller Erinnerungen zu Ende. Und noch immer sind nicht alle Fotos gezeigt, alle Geschichten erzählt und alle Erlebnisse geteilt, die sich um die Gebäude im Ort ranken. Referent und Publikum waren sich einig: Der Schlusspunkt ist noch nicht gesetzt. Cordula und Heinz Siefert wollen die Bitte um einen dritten Vortragsabend an die neue VHS-Außenstellenleitung weitergeben.
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