Account/Login

Igel auf Nahrungssuche

Hilfe für die Stacheltiere

  • Ingrid Becker &

  • Di, 28. Oktober 2008, 11:53 Uhr
    Neues für Kinder

     

Im Herbst haben Igel viel zu tun. Sie müssen sich einen Platz für den Winterschlaf suchen – und viel fressen. Nur mit genügend Fett unter den Stacheln überleben sie den Winter. Und wenn ein Igel zu wenig wiegt? Dann könnt ihr ihm helfen.

Wenn ein Igelkind weniger als 500 Gramm wiegt, dann braucht es Menschenhilfe. Foto: dpa
1/6
Wenn ihr im Garten unterwegs seid, haltet die Augen offen. Zurzeit sind immer wieder kleine Igelkinder unterwegs, die Futter suchen. Die meisten Igelbabys kommen nämlich im August und September zur Welt. Anfang November müssen sie 500 Gramm wiegen, sonst überleben sie den kalten Winter nicht.

Allerdings ist nicht jedes kleine Igelkind, das alleine unterwegs ist, hilflos. Meistens ist seine Mutter auch auf Nahrungssuche. Da kann es schon mal einige Stunden dauern, bis sie wieder zurück kommt. Selbst wenn sie nicht zurück kommt: Hilfe brauchen nur die Igel, die zu dünn oder verletzt sind.

Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob der Igel eure Hilfe braucht, dann wiegt ihn. Am besten fasst man ihn mit einem Handschuh an, nicht nur wegen der Stacheln. Igel sind oft von Schädlingen befallen. Außerdem kann es gut sein, dass der Igel beißt. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil er besser riechen und schmecken kann als sehen. Da probiert er erst mal, ob die Hand, die ihn hält, essbar ist.

Wiegt das Tier weniger als 500 Gramm, kann es noch etwas Winterspeck brauchen. Stellt den kleinen Stacheltieren abends ein kleines Schälchen mit Katzen- oder Hundefutter hin. Auch spezielles Igeltrockenfutter fressen sie gerne, ebenso Regenwürmer, ungesalzenes Rührei oder gehackte Nüsse. Wichtig ist auch eine kleine, kippsichere Schüssel Wasser. Das hilft ihm vielleicht wieder auf die Beine. Obst mögen Igel nicht, obwohl das viele Menschen denken. Manchmal sieht es so aus, als ob die Tiere an Äpfeln und Birnen nagen. Sie versuchen allerdings, Insekten und Würmer aus dem Obst zu ziehen.

Neben der Nahrungssuche sind die Igel vor allem damit beschäftigt, einen geeigneten Platz für ihren Winterschlaf zu finden. Besonders gerne überwintern sie in geschützten Ecken, zum Beispiel in Holzstapeln oder Blätterhaufen.

Ist es im November sehr kalt, sind die meisten Igel bereits eingeschlafen. Fünf bis sechs Stunden dauert es, bis der Winterschlaf beginnt. In dieser Zeit sinkt die Körpertemperatur der Tiere zwischen 1,3 und 4 Grad. Statt 200 Herzschlägen in der Minute schlägt das Herz der Stacheltiere jetzt nur noch zwei bis zwölf Mal pro Minute. So verbraucht der Igel nur noch wenig Energie und kann bis zu fünf Monate schlafen.

Aber was tun, wenn man einen Igel findet, der trotz kalter Novembertage tagsüber unterwegs ist? "Nicht alle Tiere sofort einsammeln", rät Manfred Aust vom Freiburger Tierschutzverein. Wichtig ist, erst mal die Lage zu prüfen. Ist der Igel besonders klein und abgemagert? Wirkt er orientierungslos? Torkelt er? Hustet er?

Igel sollten nur im wirklichen Notfall aus ihrem Revier geholt werden. Ein hilfsbedürftiger Igel kann man dann auch in einem kühlen Keller überwintern lassen. Allerdings sollte man sich davor im Tierheim erkundigen, was der Igel braucht. Im Frühjahr muss man ihn auf jeden Fall wieder im Garten laufen lassen. Igel sind Wildtiere und fühlen sich nur in der Natur wirklich wohl. Wiegen die Tiere nur 250 Gramm oder sind sie krank, sollten sie gleich im Tierheim abgegeben werden. Dort werden sie in einer eigenen Igelstation wieder gesund gepflegt.

Weitere Informationen findet ihr unterwww.pro-igel.de

Ressort: Neues für Kinder

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel