Helfen – und dranbleiben
Lama Dolpo Tulku Rinpoche berichtete in Freiburg von den Wochen nach dem Erdbeben in Nepal.
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Als am 25. April in Nepal im angrenzenden Tibet die Erde bebte, war Dolpo Tulku Rinpoche in seinem Kloster Namdroling im Himalaya. Dort war das Beben zwar zu spüren, erzählt er, aber es gab keine großen Zerstörungen. Derzeit reist der Lama durch Europa, um davon zu berichten, was er in den Wochen nach dem Beben bei seinen Hilfsaktionen in den umliegenden Gebirgsregionen an Not erlebte – Regionen, die nur unter Mühen zu Fuß zu erreichen waren.
Die spontane Hilfsbereitschaft aus der ganzen Welt sei enorm gewesen, sagte Dolpo Tulku, aber, so seine Zwischenbilanz, es sei nötig, dass sich diese Bereitschaft nicht schnell erschöpfe. Und es sei wichtig, möglichst direkt Zugang zu Hilfsorganisationen zu finden – die Einschätzung kritischer Beobachter sei, dass der Einsatz und die Verteilung von Hilfen in Nepal zumindest intransparent sei. Eine Hilfsorganisation, die seit vielen Jahren vor Ort engagiert und ganz unmittelbar den dortigen Einrichtungen verbunden ist, ist das Tibet Kailash Haus und der dort beheimatete Tibet Förderkreis. Unter anderem von hier aus geschieht, was Dolpo Tulku als dringlichste Unterstützung ansieht: Erste Hilfen seien die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Unterkünften – vieles von seiner Arbeit in den Wochen nach dem Beben drehte sich um die Verteilung von Hilfsgütern vor Ort.
Als Nächstes aber müsse viel getan werden für die Schulen und für die Gesundheitsstationen. "Die Unicef schätzt, dass derzeit etwa eine Million Kinder nicht zur Schule gehen können", erklärte der Lama, "denn wenn die Schule in einem Ort zerstört ist, dann ist es anders als hier – es gibt überhaupt keine Möglichkeit woanders hin auszuweichen."
Und auch, wo die Gesundheitsstationen zerstört wurden, gibt es keine Alternative: Der Weg nach Kathmandu in ein Krankenhaus ist für die Menschen in den entlegenen Bergregionen völlig unmöglich.
Aus dem Publikum die Frage: "Stimmt es, dass die Regierung Helfer und Hilfslieferungen nicht gut koordiniert?" Das habe er selber auch schon gehört – und wenn es so sei, dann stim- me ihn das ebenso traurig. Denn es gebe so viel zu tun, auch so viel zu helfen: "Die Menschen in den betroffenen Regionen in Nepal und in Tibet leiden sehr – und eigentlich ist jetzt Pflanzzeit – die Felder sind aber zerstört, es wird also zu allem Elend auch noch das Hungerproblem kommen."
Sein Rat in Freiburg: Möglichst zu den lokalen, bekannten Einrichtungen Kontakt aufnehmen, die von hier aus helfen – und dranbleiben.
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