Interview
Heinrich Schliemann hatte "den Wunsch, berühmt zu werden"
Vom Krämergehilfen zum Millionär und zum "Entdecker Trojas". Der Berliner Historiker Frank Vorpahl spricht über den vor 200 Jahren geborenen Heinrich Schliemann im Interview.
Mi, 5. Jan 2022, 15:00 Uhr
Kultur
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Gold bestimmt dieses Leben. Das begann zwar in bitterer Armut, aber bald schon kommt Heinrich Schliemann (1822–1890) zu beträchtlichem Reichtum. Er könnte es sich gemütlich machen, doch da sind die Mythen Homers und das alte Troja, die den Selfmade-Archäologen antreiben, nach sagenhaften Schätzen zu graben. Zum 200. Geburtstag am 6. Januar 2022 blickt der Historiker Frank Vorpahl im Gespräch mit Christa Sigg auf den bildungshungrigen Abenteurer.
BZ: Herr Vorpahl, je länger man sich mit Heinrich Schliemann beschäftigt, desto weniger greifbar wird er. Was hat diesen steinreich gewordenen Pastorensohn bei der Goldsuche angetrieben?Vorpahl: Heinrich Schliemann war keine Goldgräbernatur, er hatte vielmehr den Wunsch, berühmt zu werden. Warum? Er muss mit 14 vom Gymnasium, weil der Vater trinkt, das Geld verprasst, rumhurt, gewalttätig ist. Also wird Heinrich Krämergehilfe in Fürstenberg an der Havel und erweist sich bald schon als ...