Jugend und Beruf
Hart wie Stahl
Verlagsthema Ihrem Können beugt sich auch der härteste Stahl: Metallbauer mit dem Schwerpunkt Konstruktionstechnik formen, schweißen und montieren Metallkonstruktionen aller Art.
Mo, 29. Apr 2024, 10:38 Uhr
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Thema: Jugend und Beruf
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An Überdachungen, Fassadenelementen, Fensterrahmen und mehr kann sie Spuren ihrer Arbeit wiederfinden – eben überall, wo Metallkonstruktionen zum Einsatz kommen. Metallbauer sind als Experten für die Arbeit mit Stahl und Leichtmetallen gefragt. Sie schneiden und formen Bauteile anhand technischer Zeichnungen, schweißen, nieten und schrauben diese zu Einzelstücken für ihre Kundschaft zusammen.
Die 3,5 Jahre dauernde Ausbildung erfolgt im Wechsel zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb und, entsprechend der Vielseitigkeit der Branche, in einem der drei Fachbereiche Konstruktionstechnik, Metallgestaltung oder Nutzfahrzeugbau.
"Ich lerne, wie man Treppengeländer baut, Bauzeichnungen zu lesen und zu verstehen und Materialkunde", fasst Nadja Belle ihren Ausbildungsinhalt zusammen. Als Azubi im dritten Lehrjahr darf sie unter Aufsicht von Ausbilder Udo Klaiber auch selbst Hand anlegen. "Das Schweißen macht mir besonders Spaß", verrät die 20-Jährige – den Schweißerbrief hat sie bereits in der Tasche. Handwerkliches Geschick sei ihr quasi in die Wiege gelegt worden. Den Vater – selbst Inhaber einer Metallbaufirma – habe sie immer wieder begleitet. "Schon als kleines Kind war ich immer am Bauen, habe in der Schule Technikkurse gemacht. Und nach dem Realschulabschluss habe ich ein Jahr die Metallfachschule in Emmendingen besucht", so Belle weiter.
Eine Voraussetzung für den Ausbildungsbeginn sei all das aber nicht, betont Ausbilder Klaiber. Im Gegenteil: "In der Regel ist ein Hauptschulabschluss die Mindestvoraussetzung. In der Berufsschule lernt man dann von der Pike auf alles, was man wissen muss. Von der Werkstoffkunde über technische Kurse bis zur Wirtschaftskunde", weiß der 56-Jährige, der seit 16 Jahren angehende Metallbauer ausbildet.
Einzig räumliches Vorstellungsvermögen sollte man schon mitbringen – sonst sei es schwer, die Baupläne zu lesen. "Spaß am Handwerk kommt natürlich auch dazu. Und Freude an Bewegung – unser Job ist nichts für Schreibtischhocker", ergänzt Azubi Belle. Dass die Wyhlerin einen Beruf in Männerhand lernt, störe sie nicht. Belle ist eine von nur zwei Frauen in ihrer Klasse. "Ich fühle mich wohl und mir wird nicht das Gefühl vermittelt, fehl am Platz zu sein", bekräftigt sie. Generell würde sie den Beruf weiterempfehlen – unabhängig vom Geschlecht.
Wie viele Gewerke hat auch der Metallbau mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Das kann Udo Klaiber bestätigen. Hätten früher jedes Jahr zwei Azubis angefangen, habe er heute vier – in allen Jahrgängen zusammen. Dabei seien die Perspektiven nach der Ausbildung vielversprechend. "Wenn die Leistung und das Interesse passt, sind die Übernahme- und Einstellungschancen sehr gut", so der gelernte Bauschlosser. Aufstiegschancen bieten die Weiterbildung zum Techniker oder der Besuch der Meisterschule. Beide Qualifikationen erlauben auch ein Studium, zum Beispiel im Ingenieurwesen. "Ich würde aber jedem raten, erstmal Berufserfahrung als Geselle zu machen", stellt Klaiber klar. Erst dann lerne man den eigenen Arbeitsplatz richtig kennen. Für Azubi Nadja Belle ist heute schon klar: Irgendwann will sie den Meisterbrief in Händen halten. Auch ein Studium, zum Beispiel im Bereich Architektur, oder das Arbeiten im Ausland will die 20-Jährige nicht ausschließen: "Das ist ja das Tolle an meiner Ausbildung: Sie ist eine gute Grundlage, die mir viele Wege öffnet."
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