Sicherheit
Grüne fordern Waffen-Obergrenze für Jäger
Die Grünen wollen, dass möglichst wenig Waffen im Umlauf sind, Erlaubnis hin oder her. Dafür legen sie sich mit der Jägerzunft an.
dpa
Fr, 22. Nov 2024, 17:40 Uhr
Baden-Württemberg
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Stuttgart (dpa/lsw) - Die Grünen im Landtag fordern eine Waffen-Obergrenze für Jägerinnen und Jäger. Laut Zahlen des Innenministeriums sind 234 von den rund 49.000 Jägerinnen und Jägern im Südwesten im Besitz von mehr als zehn Langwaffen (Stand Ende September).
Aus Sicht des Grünen-Innenpolitikers Oliver Hildenbrand ist das ein Sicherheitsproblem: "Es ist abenteuerlich, dass das Waffengesetz im Bereich der Jagd zwar die Anzahl von Kurzwaffen begrenzt, aber die Anzahl von Langwaffen unbegrenzt lässt", sagte Hildenbrand, der auch stellvertretender Fraktionschef der Grünen im Landtag ist und dem linken Flügel der Partei zugerechnet wird, der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Samstag). "Eine Waffen-Obergrenze kann dafür sorgen, dass Jäger nicht zu Sammlern werden."
Zudem besitzen laut Angaben des Innenministeriums 62 Jägerinnen und Jäger im Land mehr als zwei Kurzwaffen – möglich ist dies nur, wenn ein "besonderes Bedürfnis" vorliege. Wie das Innenministerium in seiner Antwort an die Grünen mitteilte, sind entsprechende Anträge jedoch sehr selten und werden nur in wenigen begründeten Einzelfällen genehmigt. Auch bei der Anzahl der Langwaffen seien die Waffenbehörden dafür sensibilisiert, "ein Waffenhorten von Jägern ohne sachlichen Grund zu vermeiden", teilte das Innenministerium mit.
"Je weniger Waffen im Umlauf sind, desto sicherer leben wir alle"
Der mutmaßliche Täter der blutigen Gewalttat im baden-württembergischen Albstadt (Zollernalbkreis) im Sommer besaß nach Behördenangaben als Jäger legal 32 Waffen. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen soll der Mann im Juli seinen Sohn und die Schwiegermutter erschossen haben. Die Tochter sowie ihre Mutter wurden laut Staatsanwaltschaft von dem Schützen angeschossen und schwer verletzt.
"Je weniger Waffen im Umlauf sind, desto sicherer leben wir alle", sagte Grünen-Politiker Hildenbrand. "Wir können dem Horten und Sammeln von Waffen effektiv vorbeugen, indem wir den Erwerb und Besitz von Waffen zahlenmäßig begrenzen." Zwei Kurzwaffen und zehn Langwaffen seien mehr als genug.
Der Landesjagdverband teilte den zwei Stuttgarter Blättern mit, dass "verschiedene Jagdmethoden und Wildarten sowie das jagdliche Schießtraining" Waffen unterschiedlicher Ausführungen erforderten. Waffen seien für die Jägerinnen und Jäger im Land "Werkzeuge, um ihr Handwerk auszuüben", so Hauptgeschäftsführer René Greiner. Es komme durchaus vor, dass ein Jäger mehr als zehn Jagdwaffen besitzt und diese auch verantwortungsvoll nutzt.
© dpa-infocom, dpa:241122-930-296779/1
Kommentare
Kommentarbereich ist geschlossen.