Projekt
Grenzach und Wyhlens stolze Industriegeschichte soll in einem Pfad sichtbar gemacht werden
Der Bürgerverein Grenzach-Wyhlen plant einen Industrie-Kultur-Pfad. Menschen, die sich an die Arbeit in der Grenzacher und Wyhlener Industrie erinnern, sollen sich melden.
Mo, 28. Okt 2024, 12:30 Uhr
Grenzach-Wyhlen
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Der Bürgerverein ruft daher die Arbeitsgemeinschaft "Projekt Industrie-Kultur-Pfad" (IKP) ins Leben. Als eine dieser Stationen benennt Michael Nopper vom Bürgerverein die ehemalige Seidenbandfabrik am Hörnli. Hier begann 1894 die Produktion. 1956 wurde die Fabrik geschlossen, sie ist inzwischen ganz abgerissen. "Aber vielleicht schlummern in einigen Haushalten noch Erinnerungen daran?", schreibt Nopper. Gibt es Erzählungen oder Schriftstücke? Das seien die wertvollen Mosaiksteine, die die Akteure nun zusammentragen wollen, "um aus ihnen das Bild unserer Industriekultur zusammenzusetzen".
Die Liste der verschwundenen Industrieunternehmen wie beispielsweise die Solvay oder die Carbidi in den beiden Dörfern sei sehr beeindruckend lang, führt Nopper weiter aus. "Ihre Spuren finden sich in Archiven – aber auch bei den Menschen, die in diesen vielen Unternehmen tätig waren." Diese Menschen zu finden und anzusprechen, sei ein Kernanliegen des Aufrufs. "Glücklicherweise gibt es Akteure in unserer Gemeinde, die sehr früh tätig wurden und bis heute tätig sind: Die Hoffmänni ist hier an erster Stelle zu nennen – aber auch das Kraftwerk ist bereits seit mehr als hundert Jahren aktiv", so Nopper. Beide Firmen hätten ihre Mitarbeit am Projekt zugesagt – ebenso wie die weiteren am Standort Grenzach tätigen Unternehmen Bayer, BASF und DSM.
"Daher sind wir froh, dass die fünf Großunternehmen aktiv an der Gestaltung des IKP mitarbeiten wollen", schreibt Nopper und weiter: "Wir hoffen, dass auf dem Gang über den IKP damit auch der aktuelle Stand der Industriekultur sichtbar wird."
Im Namen der Gemeinde habe auch Bürgermeister Tobias Benz Unterstützung zugesagt. Zwischen Hörnli und dem Römischen Brückenkopf oberhalb des Kraftwerks den Weg zu finden, werde eine reizvolle Aufgabe sein. "Wir können ihn jetzt planen", meint Nopper, aber "vollendet wird er sicher erst nach der Fertigstellung der B34 Neu". Im Grundsatz sei er aber schon erkennbar: Kraftwerk, Fallberg, Solvay, Dorfkern Wyhlen, Rebweg (Kantstraße und Steingasse) Dorfkern Grenzach, Emil-Barell- und Köchlinstraße, Hörnli. Sobald die Pläne, das Rheinufer wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, in die Tat umgesetzt sind, könne der Industrie-Kultur-Pfad als Rundweg gestaltet werden.
Alle Menschen, die sich an die Arbeit in der Grenzacher und Wyhlener Industrie erinnern, bittet der Bürgerverein, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. "Wir führen Interviews und sammeln die Informationen", so Nopper und lädt alle ein, an der Planung des Industrie-Kultur-Pfades aktiv teilzunehmen und in der Projektgruppe mitzuwirken. Eine erste Sitzung der Projektgruppe soll noch in diesem Herbst stattfinden.
- Die verschwundene Fabrik: Wo einst Grenzachs erster Industriebetrieb stand
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