Goldnest aus Schule gestohlen
Die Polizei geht von einer Machtdemonstration von arabischen Clans aus.
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Zwei Häuser oder Wohnungen, ein Juweliergeschäft und ein Auto wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch am Mittwoch durchsucht. Dabei soll es auch um das Haus eines führenden Mitglieds einer bekannten Großfamilie gegangen sein. Wie die Polizei so schnell auf bestimmte Verdächtige kam, wurde nicht verraten. Der Tagesspiegel berichtete aber, Polizei-Fahnder hätten vor dem Einbruch drei Jugendliche aus dem Umfeld zweier polizeibekannter Großfamilien an der Grundschule beobachtet. Sie soll intern gewarnt haben, dass ein Einbruch geplant sein könnte.
Das Kunstwerk "Goldenes Nest" lag in einer Glasvitrine in der Grundschule. Die Vitrine ist in eine Wand des Gebäudes eingelassen. Das Nest war durch die Scheibe für jeden gut sichtbar.
Angefertigt hat es der Künstler Thorsten Goldberg im Rahmen eines Wettbewerbs zum Neubau der Schule. Schon kurz nach der Eröffnung der Schule gab es im November einen ersten Einbruchsversuch, im Februar einen zweiten. Nun waren die Einbrecher erfolgreich. Sie zertrümmerten eine Scheibe der Vitrine und verschwanden mit dem Gold-Nest.
Der Künstler sagte dem Tagesspiegel: "Das Kunstwerk war besser gesichert als die Goldmünze im Bode-Museum." Das reichte nicht. Aus den Ausstellungsräumen auf der Museumsinsel hatten Einbrecher 2017 die 100 Kilogramm schwere Münze im Wert von drei Millionen Euro gestohlen. Mehrere junge Männer aus einer arabischstämmigen Großfamilie stehen unter Verdacht und vor Gericht. Die Münze blieb verschwunden. Die Polizei nimmt an, dass sie eingeschmolzen wurde. Dieses Ende könnte auch dem Vogelnest drohen. NRW spricht von rund hundert kriminellen Clans. Pro Jahr sollen sie zuletzt knapp 5000 Taten begangen haben. Es gehe um Raub, Erpressung und Körperverletzung. Das Geld werde mit Drogen, Shisha-Bars und Wettbüros verdient. Ob die verstärkten Polizeieinsätze in den abgeschotteten Parallelwelten wirken, muss sich zeigen. Der Diebstahl des Goldnestes sei ja auch "eine Machtdemonstration", so die Staatsanwaltschaft.
Über die Zukunft des Nestes sollten eigentlich nach 14 Jahren Lehrer und Schüler entscheiden. Sollte die Vitrine geöffnet werden, hätte das Nest zerstört und das Gold verkauft werden müssen. Die Entscheidung über das Einschmelzen übernehmen jetzt wohl andere.
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