Gewerkschaft
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Schwarzwald-Hochrhein richtet Renten-Appell an Beschäftigte
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Schwarzwald-Hochrhein fordert die Wähler dazu auf, zu hinterfragen, welche Angebote die Parteien in Sachen Rente machen. Der neue Bundestag müsse eine Reform anpacken.
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Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Schwarzwald-Hochrhein warnt in einer Mitteilung vor zu niedrigen Renten. Ihr Geschäftsführer Burkhard Siebert wird darin zitiert, es gehe darum, ein Sinken der Rente zu verhindern: "Wer im Alter genug Geld zum Leben haben will, muss sich am 23. Februar darum kümmern. Denn wie hoch die gesetzliche Rente sein wird, das kann jeder mitentscheiden – und zwar per Kreuz in der Wahlkabine bei der Bundestagswahl. Und die Rente ist für alle wichtig – für Jung und Alt: für den Azubi in der Gastronomie genauso wie für den Altgesellen in der Bäckerei oder für den Lagerarbeiter in der Lebensmittelproduktion."
Siebert richtet deshalb einen Appell an die Beschäftigten im Landkreis Lörrach. Sie sollen den Wahlkampf nutzen, um den Parteien auf den "Renten-Zahn" zu fühlen: "Wer im Kreis Lörrach für den Bundestag kandidiert, muss Farbe bekennen. Die entscheidende Frage beim Straßenwahlkampf im Kreis Lörrach ist: Wie hoch wollen die Bundestagskandidaten die Rentenlatte legen?"
Positionen der Parteien abklopfen
Denn der neue Bundestag und die Bundesregierung müssten dringend eine Rentenreform anpacken. "Der wichtigste Punkt dabei ist das Rentenniveau", so Burkhard Siebert. "Unter 48 Prozent darf das Rentenniveau nicht sacken", sagt der Gewerkschafter. Die NGG Schwarzwald-Hochrhein fordert, dass das Rentenniveau künftig auch wieder auf 50 Prozent und höher steigen müsse.
Neben diesem "Prozent-Check" zur Rentenhöhe gehe es auch darum, die Positionen der Parteien zum geplanten Renteneintrittsalter abzuklopfen: "Ab wann sollen die Menschen ohne Abschläge in Rente gehen können? Genau diese Frage sollten die Beschäftigten den Bundestagskandidaten im Kreis Lörrach ebenfalls stellen", fordert Burkhard Siebert.
Forderung nach "Rententopf für alle"
Parteien, die versuchten, das Renteneintrittsalter nach oben zu schrauben, machten eine "Weit-weg-Politik vom Arbeitsleben der Menschen". Schon die Rente mit 67 sei für viele jetzt unerreichbar. "Vom Koch bis zum Produktionshelfer, der Tag für Tag in der Lebensmittelindustrie am Band steht: Viele, die dauerhaft anstrengende Arbeit leisten, sind oft schon viel früher am Ende", so Burkhard Siebert.
Außerdem fordert die NGG Schwarzwald-Hochrhein einen "Rententopf für alle": "Von der Rechtsanwältin bis zum Lebensmitteltechniker – für alle muss es künftig eine Rentenkasse geben", sagt NGG-Geschäftsführer Siebert. Einer Aktienrente erteilt die NGG Schwarzwald-Hochrhein damit eine klare Absage: "Die gesetzliche Rente mit ihren Beiträgen, für die Beschäftigte hart gearbeitet haben, hat an der Börse nichts zu suchen."
Entscheidend für eine Rente, die zum Leben reicht, sei vor allem aber auch ein guter Lohn. Wer heute zum Mindestlohn arbeite, rutsche im Alter "schnurstracks in die Armut". Aktuell gibt es nach Berechnungen, die das Pestel-Institut für die NGG gemacht habe, rund 19.600 Jobs im Landkreis Lörrach, in denen die Menschen weniger als 15 Euro pro Stunde verdienen. "So ein Niedriglohn ist nichts anderes als eine Armutsfalle fürs Alter", sagt Siebert. Ziel müsse es sein, mehr Jobs zu haben, in denen der Tariflohn gezahlt werde. "Das Stichwort heißt: Bundestariftreuegesetz."
Der Kreis Lörrach kommt in die Jahre: Heute leben rund 48.300 Menschen im Landkreis Lörrach, die im Rentenalter sind. Ihre Zahl wird in fünf Jahren bereits bei 51.800 liegen. Und 2035 werden 60.100 Menschen der "Generation Ü67" angehören – eine Zunahme von 24 Prozent gegenüber heute. Das gehe aus einer Ruhestandsprognose hervor, die das Pestel-Institut im Auftrag der NGG gemacht habe.
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