Gericht beschäftigt sich mit staatlicher Folter in Tunesien
In Tunesien versucht die Justiz den Opfern von sechs Jahrzehnten Diktatur zu ihrem Recht zu verhelfen. Der Staatspräsident will einen Schlussstrich ziehen.
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Es war ein letztes Flehen an seine Peiniger: "Habt Erbarmen mit mir, habt Erbarmen mit mir", röchelte er. Vor den Augen seiner Mitgefangenen fiel der nackte, blutende Mann mit dem Gesicht auf den Steinboden. Eilends legten die Folterknechte den Sterbenden in eine Decke und schafften ihn ins Krankenhaus – zu spät. Keine drei Tage überlebte der 27-jährige Rachid Chammakhi seine Verhaftung am 24. Oktober 1991 – zu Tode gemartert von Tunesiens Nationalgarde in Nabeul.
Mehr als ein Vierteljahrhundert danach befasst sich nun ein Gericht mit diesem Staatsmord an dem jungen Mann, der der islamistischen Ennahda-Bewegung ...