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Gedenkfeier für ermordete Widerstandskämpferinnen

Am 27. November 1944 fand im Bohlsbacher Wald ein Verbrechen statt. Daran erinnert eine Gedenkfeier am Mittwoch, 27. November, 16 Uhr auf dem Parkplatz zwischen Rammersweier und Durbach bei der Deponie.  

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Gedenktafel für die vier ermordeten Französinnen  | Foto: bz
Gedenktafel für die vier ermordeten Französinnen Foto: bz
Nach der Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 und dem immer weiteren Vordringen der Roten Armee, wurden den NS-Machthabern klar, dass sich ihre Herrschaft, trotz aller Durchhalteparolen, irgendwann dem Ende zu ging. Zuvor wollte die Gestapo die ärgsten Regimegegner beseitigen und begann im Westen eine Mordserie an verhafteten Widerstandskämpfern. Mitglieder der Einsatzgruppen setzten ihr mörderisches Werk im Westen nun an wehrlosen verhafteten Häftlingen fort. Genannt werden muss hier ein in Offenburg wohnender Gestapobeamter und SS-Angehöriger, Erwin Schöner, der unter anderem auf dem Rammersweirer Talebuckel eigenhändig elf Männer aus Vieux-Thann durch Genickschuss ermordete.

Der Initiative um Hans-Peter Goergens geht es am Gedenktag 27. November um die Morde an den vier Frauen der Widerstandsgruppe Reseau-Alliance. Sie waren bereits ein Jahr zuvor verhaftet worden und saßen seither im Offenburger Gefängnis ein. Am am 27. November 1944 holte die Straßburger Gestapo unter der Leitung von Julius Gehrum Henriette Amable, Lucienne Barnet, Marie-Thèrése Mengel und Simone Pouchard aus dem Gefängnis und fuhr sie zum Bohlsbacher Wald. Dort wurden sie per Genickschuss ermordet, in eine Grube geworfen. Im Dezember des gleichen Jahres entdeckte eine Frau aus Rammersweier einen Schuh, der aus der Erde ragte. Die Leichen wurden geborgen und zunächst auf dem Offenburger Friedhof bestattet. Nachdem ihre Identität festgestellt worden war, wurden sie in ihre Heimatgemeinden überführt. Die französische Armee sorgte dafür, dass ihnen ein würdiges Denkmal gesetzt wurde.

Die vier Frauen gehörten der Widerstandsgruppe Reseau Alliance an. Diese bestand aus über 3000 Mitgliedern, die in den besetzten Ländern Belgien und Frankreich nachrichtendienstlich tätig waren. Ein Viertel davon waren Frauen. Sie kundschafteten Abschussbasen von V -1 und V-2-Raketen aus, Waffenlager der Besatzungsmacht, Truppenbewegungen von Wehrmacht und SS und funkten ihre Ergebnisse nach London. Die Morde an den vier Frauen werden im Rahmen der "Blutwoche am Oberrhein" genannt. Die Mordserie begann am 1. September 1944 im KZ Natzweiler-Struthof. Unter den Hingerichteten dort befand sich Paul Mengel, der Ehemann von Thèrése Mengel.

Ressort: Offenburg

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