Hamburg

G20-Gipfel: Journalisten als Sicherheitsrisiko?

Während des G20-Gipfels in Hamburghat das Bundeskriminalamt einige Presseakkreditierungen zurückgezogen. Wieso? Der Deutsche-Journalisten-Verband erhebt zudem Vorwürfe gegen die Polizei.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Journalisten waren nah dran an den Polizeieinsätzen.   | Foto: dpa
Journalisten waren nah dran an den Polizeieinsätzen. Foto: dpa
Während des G20-Gipfels in Hamburg sind nach Angaben der Bundesregierung nachträglich neun Presseakkreditierungen eingezogen worden. Das bestätigte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Demnach wurden 23 weitere Akkreditierte auf einer Liste geführt. Allerdings hätten sich die Betreffenden nicht am Medienzentrum des Tagungsortes gezeigt. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) berichtete unterdessen von Übergriffen von Polizisten auf Berichterstatter.

Der Entzug der Akkreditierung wurde mit Sicherheitsbedenken begründet. "Im Rahmen der Akkreditierung für den G20-Gipfel wird eine Sicherheitsüberprüfung durchgeführt", hieß es in einer Mitteilung des Bundeskriminalamtes (BKA). Das Bundespresseamt entscheide gemeinsam mit den Sicherheitsbehörden über einen möglichen Entzug der Akkreditierung. Weitere Angaben auch zu den konkreten Fällen wurden nicht gemacht. Insgesamt waren rund 4800 Journalisten aus aller Welt für den G20-Gipfel am Freitag und Samstag in Hamburg akkreditiert. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU) kündigte juristische Schritte gegen den Entzug der Akkreditierungen an.

Der DJV erklärte indes, mehrere Journalisten hätten von physischer Gewalt durch Polizeibeamte berichtet. Es habe Pfefferspray-Attacken und Schlagstockeinsätze gegeben. Presseausweise seien von den Einsatzkräften ignoriert, Journalisten zum Teil wüst beschimpft worden. Der Verband forderte vom BKA Antwort auf "drängende Fragen": "Wie erklären Sie dieses Vorgehen gegen Journalisten?", heißt es in einem Brief an BKA-Chef Holger Münch. Und weiter: "Wurden die Polizisten von den Einsatzleitern auf die besondere Rolle der Medien hingewiesen?"

Es sei klar, dass es sich um Einzelfälle und nicht um ein systematisches Vorgehen der Polizeikräfte gehandelt habe, betonte der Vorsitzende des DJV, Frank Überall: "Aber es waren ziemlich viele Einzelfälle." Überall kündigte an, klären zu wollen, warum die Journalisten zunächst akkreditiert, dann aber ausgeschlossen worden seien, "als die Krawalle begannen?"

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel