Futsch, aber kein Müll

In Repair-Cafés können Möbel, Geräte und Spielsachen wieder funktionstüchtig gemacht werden.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
  | Foto: colourbox
Foto: colourbox
Mist, die Schreibtischlampe ist kaputt! Auch mit neuer Glühbirne und anderer Steckdose funktioniert sie nicht. Also ab damit auf den Sperrmüll und eine neue kaufen. Aber stopp – lässt sich die nicht vielleicht doch noch reparieren? Schließlich ist die Lampe noch gar nicht alt und ziemlich schön. "Das lohnt sich nicht", sagt der Mann im Elektrofachgeschäft, die Reparatur würde fast so viel kosten wie eine neue Lampe. Und jetzt? Vielleicht können ja die Leute vom Repair-Café helfen?

"Repair" ist das englische Wort für reparieren. Und weil in so einem Repair-Café kaputte Dinge gemeinsam mit anderen bei Kaffee, Saft und Kuchen repariert werden, ist es eine tolle Sache: Es macht Spaß, es kostet nichts, man lernt etwas dabei – und am Ende funktioniert die Lampe sehr wahrscheinlich wieder. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Material und Energie: Die alte Lampe muss nicht als Müll entsorgt werden und die neue nicht in der Fabrik gebaut und in die Läden transportiert werden.

Viele Sachen sind gar nicht komplett kaputt, wenn sie nicht mehr funktionieren: Manchmal reicht es, ein Teil auszutauschen oder etwas zu flicken, zu kleben oder zu löten. Auch spannend: Viele Hersteller machen das Reparieren extra schwer, indem sie ihre Apparate so bauen, dass man sie kaum aufschrauben oder Einzelteile auswechseln kann. Klar, die wollen lieber neue Sachen verkaufen! Natürlich braucht es zum Reparieren Werkzeug und Leute, die wissen, wie das geht. Zum Glück sind im Repair-Café immer Spezialisten und Tüftler vor Ort: Die einen kennen sich mit Elektrogeräten aus, andere wissen, wie man ein kaputtes Stuhlbein repariert, oder wie man einen neuen Reißverschluss in die Lieblingsjeans näht. Ihr Expertenwissen stellen sie ganz umsonst zur Verfügung. Ziemlich nett, oder?

Die meisten Repair-Cafés funktionieren so: Die Leute bringen ihre kaputten Toaster, Handys oder Möbel mit. Und – auch wichtig – wer ins Repair-Café geht, um sein ferngesteuertes Auto oder seinen Staubsauger reparieren zu lassen, muss einen Zettel unterschreiben. Auf dem steht, dass man selbst das Risiko trägt, falls die Reparatur nicht klappen sollte. Ist das erledigt, kann es endlich losgehen: Erst mal wird zusammen mit den Spezialisten geguckt, was nun eigentlich kaputt ist, dann bekommt man erklärt, wie was zu reparieren ist. Das nennt sich Hilfe zur Selbsthilfe. Am Ende überprüft das Ganze noch einmal ein zweiter Spezialist. Garantie bekommt man hier aber keine.

Mittlerweile gibt es in ganz Europa Repair-Cafés, so auch in Freiburg, Offenburg, Emmendingen, Bad Säckingen oder Weil am Rhein. Die meisten öffnen einmal im Monat in Stadtteilzentren oder Jugendzentren. Also einfach mal vorbeigucken und selber schrauben, statt wegwerfen und neu kaufen.

Die meisten Repair-Cafés lassen sich googeln. Unter http://www.repaircafe.org stehen aber auch viele aufgelistet.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel