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Jugendarbeit

Für Jugendliche wird in Mengen viel geboten: Partys, Ausflüge und ein eigener Bauwagen

Nicola Hugel
  • Do, 03. Oktober 2024, 06:31 Uhr
    Schallstadt

     

Seit Januar wird in Mengen viel für Jugendliche getan. Erst hat man sich ihre Wünsche angehört, dann umgesetzt. Sie haben nun einen eigenen Ort, um sich zu treffen und viele Events wurden organisiert.

Ein Ort zum chillen: der Bauwagen für ...atz am Rande der Schulstraße in Mengen  | Foto: Reinhold John
Ein Ort zum chillen: der Bauwagen für Jugendliche auf dem Platz am Rande der Schulstraße in Mengen Foto: Reinhold John

Die Jugendlichen in Mengen brauchen für ihren Austausch untereinander, für ihre Kreativität und auch für ihre Verbundenheit mit dem Dorf einen Treffpunkt. Bürgermeister Sebastian Kiss und das Bürgerforum Mengen wollten über einen längeren Zeitraum herausfinden, was die Jugendlichen wirklich wollen und haben das Jahr 2024 zum Jugendjahr erklärt. Seit dem ersten Jugend-Hearing im Januar hat sich sehr viel getan.

"Die Stimmen unserer eigenen Jugendlichen, dass Angebote für die Teens außerhalb des Vereinslebens fehlen, und der Austausch mit Eltern haben das Feuer entfacht, diese Initiative anzupacken."Silke Masullo
Der Motor hinter der Jugendarbeit ist das Dreigespann aus dem Vorstand des Bürgerforums, Kai Hoffmann, und den beiden Jugend-Ansprechpartnerinnen Silke Masullo und Katja Hug – stark gestützt von Jonas Wicke vom Kulturverein Mengen und den beiden ehemaligen Gemeinderäten Brigitte Kant und Hajo Frings. "Die Stimmen unserer eigenen Jugendlichen, dass Angebote für die Teens außerhalb des Vereinslebens fehlen, und der Austausch mit Eltern haben das Feuer entfacht, diese Initiative anzupacken. Kai hat im Mai 2023 dann zu einem Runden Tisch eingeladen und los ging’s", blickt Silke Masullo zurück.

Unterstützung von mehreren Seiten, auch von Unternehmen

Hoffmann, Hug und Masullo wohnen in Mengen und haben selbst Teenager im Alter zwischen zehn und 20 Jahren. Daher wollen sie gerne als Sprachrohr für die Jugend arbeiten. Und mittlerweile ist um die drei Initiatoren ein Koordinationsteam aus engagierten Mithelfern entstanden. Die Unterstützung kommt aus vielen unterschiedlichen Reihen. Zu den Hauptunterstützern zählen die Gemeinde Schallstadt und das Landratsamt mit der Abteilung Jukon. "Herzerwärmend ist die Unterstützung der ortsansässigen Firmen, die unsere Initiative toll finden und einfach mitanpacken, wo sie können", freut sich Katja Hug. "Firma Dufner hat diesen Sommer eine wunderschöne Holzterrasse am Bauwagen angebaut, Jessica Joos vom Obsthof Sehringer leiht uns ihre Eistruhe für unsere Veranstaltungen aus, der Gugel Gemüsehof hat bei einer Veranstaltung die Umsätze der Jugendkasse zukommen lassen und Firma Sfarca packt spontan mit an, wenn es darum geht, den Bauwagen herzuschaffen oder Schweres zu bewegen", führt Silke Masullo aus.

Beim Jugend-Hearing können die Jugendliche ihre Wünsche mitteilen

Eltern bringen sich mit ein, wo sie können. Die größte Unterstützung sind allerdings die Jugendlichen selbst, die von den Taten bewegt sind und Lust haben, anzupacken und Teil davon zu sein, die Zukunft der Mengener Jugend zu beeinflussen. Aus dem Jugend-Hearing haben sich vier Projektschmieden gebildet, die sich nun um das Gehörte kümmern. Die Themen sind: Jugendplatz/Raum, Outdoor Aktivitäten, Infrastruktur und Veranstaltungen. "Gewünscht wurden in den Kategorien als klare Favoriten ein Jugendraum beziehungsweise Platz, ein Soccer-Käfig, eine Eisdiele oder Kiosk und mehr Veranstaltungen in Mengen", erklärt Kai Hoffmann.

Am Tisch des Meckerns waren die Themen, dass ein Platz zum Treffen fehle, es zu wenig Aktionen gäbe, keine Möglichkeiten bestünden, sich Snacks zu holen – außer beim Bäcker, keinen Bereich für ältere Jugendliche und schlechte Busverbindungen. "Und natürlich, dass wir keinen UFO Landeplatz haben. Ja, auch solche Anmerkungen waren willkommen", scherzt Silke Masullo. Einige Meilensteine, aber auch viele kleine Schritte wurden seit Jahresanfang erreicht. "Unser Herzenswunsch war es, für die Jugendlichen einen Ort zu schaffen, an dem sie nicht ständig verscheucht werden. Eine Möglichkeit, auch nach der Grundschulzeit mit seinen Freunden in Mengen in Kontakt zu bleiben und die Persönlichkeitsentwicklung der Jugend im eigenen Dorf aufblühen zu lassen", fasst Katja Hug zusammen.

Kinoabende, Chillen und Rafting-Ausflug

Nach dem Jugend-Hearing im Januar folgten die Projektschmiede-Treffen im März und September. Über einen Kanal wurde ein Netzwerk aufgebaut, so dass die Initiatoren des Bürgerforums schnell mit den Jugendlichen und auch mit den Eltern kommunizieren konnten. Es gab Jugendtreffs im Kulturverein mit Kickern, Chillen und Kinoabend, WanderBAR Abende, eine Fasnachtsfeier, eine Wasserparty und einen Rafting-Ausflug. Logos und Flyer wurden entworfen, wöchentliche Treffen organisiert, Dorfumfragen zum Eisdielenbedarf gestartet und bei der Gemeinderatssitzung wurde vorgesprochen.

"In den vergangenen zehn Monaten gab es verschiedene Events, die immer gut besucht waren" Kai Hoffmann
Höhepunkte waren die Beschaffung eines Bauwagen-Anhängers, der Eisverkauf beim Dorftheater und die von Firma Dufner gebaute Terrasse. Als nächstes stehen im Oktober die Einweihungsfeier des Jugendplatzes und eine Halloweenparty am 31. Oktober an. "In den vergangenen zehn Monaten gab es verschiedene Events, die immer gut besucht waren: Die wöchentlichen Treffen mit circa zehn Jugendlichen, die größeren Veranstaltungen mit rund 40 Teens. Highlight war das Jugend-Hearing mit 70 Jugendlichen", erläutert Kai Hoffmann.

Ältere Jugendliche noch nicht begeistert

Unterschiede gibt es in der Altersstruktur. "Die Jugendlichen von zehn bis 13 Jahren haben wir gut dabei. Bei den älteren Jugendlichen, die wir sehr gerne auch begeistern möchten, haben wir den richtigen Ansporn noch nicht getroffen", sagt Silke Masullo. Anders als bei den jüngeren Jugendlichen müsse einer aus den eigenen Reihen den Anfang machen und die anderen mitziehen, damit es richtig einschlägt.

Der Anhänger ist der Ankerpunkt für die Jugendlichen und ein wunderschöner Ort, um Zusammenkommen zu genießen. "Wir sind noch etwas ratlos, wie die Treffen im Winter aussehen werden, da wir noch keinen Strom und keine Heizung haben", äußert sich das Orga-Team mit Blick auf die Zukunft.

Ressort: Schallstadt

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