Wahl

Für den Behindertenbeirat in Freiburg gibt es so viele Kandidierende wie noch nie

54 Personen kandidieren für die 16 Plätze im Freiburger Behindertenbeirat. Das sind doppelt so viele wie bei der letzten Wahl im Jahr 2020. Am 30. März wird gewählt.  

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Sarah Baumgart ist die städtische Beauftragte für Menschen mit Behinderung.  | Foto: Michael Bamberger
Sarah Baumgart ist die städtische Beauftragte für Menschen mit Behinderung. Foto: Michael Bamberger
Alle fünf Jahre wird der Freiburger Behindertenbeirat neu gewählt. In diesem Jahr gibt es so viele Kandidierende wie noch nie: 54 Menschen mit Behinderung stellen sich für die 16 Plätze im Freiburger Behindertenbeirat zur Wahl. Das sind doppelt so viele wie 2020: Damals haben 27 Freiburgerinnen und Freiburger kandidiert.

Wie lässt sich die Rekordbeteiligung erklären? Sarah Baumgart, die städtische Beauftragte für Menschen mit Behinderung, vermutet, dass die Bereitschaft anderen Menschen mit Behinderung eine Stimme zu geben, gerade sehr hoch sei. "Bei all den anderen Sorgen, die die Leute gerade haben, macht mich das sehr froh", sagt sie. "Und offensichtlich haben wir mehr Menschen erreicht", erklärt Baumgart. Das sei immer etwas schwierig, weil Menschen mit Behinderung nicht als solche im Melderegister stünden und Wahlbriefe dementsprechend nicht einfach nach Hause geschickt werden können.

Barrierefreies Wohnen ist ein Thema

Am Freitag hatten sich die Kandidierenden bei einer Wahlveranstaltung im Rathaus im Stühlinger vorgestellt. Alle Altersgruppen, von 22 Jahren bis 75 Jahren, seien bei den Kandidierenden vertreten. "Viele sind unter 30 Jahre alt. Das finde ich total toll, denn den Nachwuchs braucht es auch", sagt Baumgart. Häufige Wahlkampfthemen seien unter anderem barrierefreies Wohnen und das Arbeiten auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt, als Alternative zu Werkstätten. Viele der Bewerbenden möchten sich auch für mehr Barrierefreiheit in der Öffentlichkeit, zum Beispiel beim Einkaufen, einsetzen – auch für Menschen mit psychischer Behinderung. Zudem seien Menschen mit den verschiedensten Behinderungen vertreten. Etwa Menschen mit einer körperlichen Behinderung oder Mobilitätseinschränkung, gehörlose oder schwerhörige Menschen oder Menschen mit einer chronischen Erkrankung. Von jeder der sieben Übergruppen komme mindestens eine Person in den Behindertenbeirat. "Damit sind alle repräsentiert und das hat sich auch bewährt", sagt Baumgart.

Gewählt wird im Rathaus im Stühlinger

Jetzt beginne die spannende Phase: "Es gilt auch möglichst viele Wählerinnen und Wähler zu gewinnen", sagt Baumgart. Dafür setzte sie auf Öffentlichkeitsarbeit, vor allem auf Social Media. Bei den letzten Wahlen haben 400 Freiburgerinnen und Freiburger gewählt. "Da wir dieses Jahr doppelt so viele Kandidatinnen und Kandidaten haben, würden wir natürlich auch gerne die Wahlbeteiligung verdoppeln," sagt Baumgart. "Die Bedeutung und die Legitimation des Behindertenbeirats steigt, je mehr Menschen ihre Stimme nutzen."

Wahltag ist am 30. März. Das Wahllokal im Rathaus im Stühlinger ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet und barrierefrei zugänglich. Außerdem gibt es eine barrierefreie Toilette. Wählen dürfen alle, die einen Wohnsitz in Freiburg haben, mindestens 16 Jahre alt sind und einen Grad der Behinderung von mindestens 50 haben. 16 Stimmen hat jeder Wahlberechtigte. Es darf eine Stimme pro kandidierender Person vergeben werden.

Um zur Wahl zugelassen zu werden, müssen Wahlberechtigte ihren Personalausweis und ihren Schwerbehindertenausweis mitbringen. Auch Briefwahl ist möglich: Diese kann ab sofort bei der Geschäftsstelle des Behindertenbeirates beantragt werden. Der ausgefüllte Stimmzettel muss dann bis zu 14. März beim Behindertenbeirat eingereicht werden. Menschen, die Blindengeld empfangen, bekommen die Wahlunterlagen in barrierefreier Form automatisch zugesendet und müssen keinen zusätzlichen Briefwahlantrag stellen.

Informationen zur Wahl und den Kandidierenden, sowie deren Vorstellungsvideos, gibt es auf der Aktionswebsite des Behindertenbeirates unter: https://wirmischenunsein.de/
Schlagworte: Sarah Baumgart
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