Für Anwohner und Feiernde
In Mannheim tritt der 27-jährige Hendrik Meier sein Amt als Nachtbürgermeister an.
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Besonders im Ausgehviertel Jungbusch kommt es immer wieder zu Konflikten. Die Kulturelle Stadtentwicklung Mannheim hatte deshalb die Initiative gestartet, als erste deutsche Stadt die Stelle eines Nachtbürgermeisters, der die englische Bezeichnung Night Mayor trägt, auszuschreiben. Dass sich auch ein Kneipier aus dem Jungbusch beworben hatte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Er blieb allerdings ohne Chance, auch wenn in der Jury der Betreiber einer benachbarten Kneipe saß.
Aus unter ursprünglich mehr als 40 Bewerbern waren zehn im Alter von 24 bis 53 Jahren in die engere Auswahl gekommen, darunter zwei Frauen. Publikum und Jury haben am 19. Juli in einer Bar schließlich den 27-jährigen Studenten Hendrik Meier gewählt, der im August sein Masterstudium an der Popakademie Baden-Württemberg im Fachbereich Music & Creative Industries abschließt. Auch die Popakademie ist im Jungbusch angesiedelt, der Nürnberger Meier kennt also die Probleme des Nachtlebens, zumal er auch dort wohnt.
Die Kulturelle Stadtentwicklung Mannheim hatte die Idee des Night Mayor gemeinsam mit dem Clubverband "Eventkultur Rhein-Neckar" weiterentwickelt. Die vergleichsweise kleine Stadt am Rhein reiht sich nun ein unter Metropolen wie Amsterdam, London, New York oder Zürich. Oberbürgermeister Peter Kurz zeigt sich selbstbewusst: "Dass Mannheim Pionier ist mit dem ersten Night Mayor in Deutschland, ist auch als Unesco City of Music naheliegend."
Hendrik Meier beginnt am morgigen Mittwoch mit seiner Arbeit. Er wolle, sagte er nach seiner Wahl, "möglichst bald" mit den am Nachtleben Beteiligten ins Gespräch kommen. "Ich möchte alles daransetzen, die Nachtkultur in Mannheim nachhaltig weiterzuentwickeln." Wichtig sei ihm, der Vermittler und "direkte Draht" zwischen der Ausgehszene und den Bürgern zu sein. "Ausgehen, feiern, Freizeit, Wohnen" nennt Oberbürgermeister Kurz die Bereiche, die möglichst ohne Konflikte nebeneinander bestehen sollten. Sind solche nicht auszuschließen, soll der Night Mayor Lösungen finden. An der Schnittstelle zwischen Kneipen und Bars, Gästen, Bevölkerung und Stadtverwaltung könnte auch ein regelmäßiger Stammtisch für Ausgleich sorgen. Matthias Rauch, Leiter der Kulturellen Stadtentwicklung, spricht von einer "positiven Rückmeldung von allen Beteiligten".
Kulturelle Angebote, das Nachtleben eingeschlossen, sind nach Ansicht der IHK Rhein-Neckar ein wesentlicher Faktor für die Attraktivität einer Stadt. Die Volks- und Raiffeisenbank Rhein Neckar teilt mit, sie habe "von unseren mittelständischen Kunden das Feedback bekommen, dass die Nachtökonomie ein wichtiger Standortfaktor insbesondere für die Gewinnung von jungen Fachkräften in unserer Region ist".
Die Amtszeit von Hendrik Meier endet Ende 2019, dann, sagt der Oberbürgermeister, "wird geschaut, was daraus geworden ist".
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